Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?

Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?

Wenn Unterkünfte für Asylsuchende in Brand gesetzt und antimuslimische Hetzparolen auf die Straße getragen werden, so ist der vorherrschende Rassismus ziemlich offensichtlich und direkt. Wenn aber eine Schwarze1 Deutsche mit der Frage „Wo kommst du her?“ oder dem scheinbar gut gemeinten Kompliment „Du sprichst aber schon sehr gut deutsch!“ konfrontiert wird, so wird der rassistische Gehalt dieser Aussagen oft verharmlost, bestritten oder gar geleugnet. Rassismus wirkt jedoch auf unterschiedlichen Ebenen und tritt in vielfältigen Weisen in Erscheinung.2 Um Rassismus auf allen Ebenen wirksam entgegen zu treten, ist für eine deutsche weiße3 Mehrheitsgesellschaft ein neuer Ansatz antirassistischer Praxis notwendig: Critical Whiteness (Kritisches Weißsein).4 (Auszug aus meiner Hausarbeit „Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?“ – DOWNLOAD: Critical_Whiteness_Publik)

Neben meiner praktischen Tätigkeit als Trainer für politische Bildungsarbeit und Moderation beschäftige ich mich auf politikwissenschaftliche Weise mit den Theorien und Konzepten, die meiner Praxis zugrunde liegen. Ein wesentlicher Ansatz, den ich für wichtig und grundlegend halte, ist der Critical Whiteness Ansatz. Er fordert eine neue Betrachtungsweise des Rassismus‘. Statt den Fokus auf Betroffene zu legen, müssen auch diejenigen analysiert und kritisiert werden, die Rassismus (re-)produzieren und gesellschaftlich verankern. Da Rassismus auf verschiedenen Ebenen wirkt und in unterschiedlicher Weise in Erscheinung tritt, muss die Rassismusforschung ihren Referenzrahmen erweitern und damit z.B. auch latenten und nicht-intendierten Rassismus problematisieren und entsprechende Gegenstrategien entwickeln. Im folgenden werden meine Forschungsergebnisse zu diesem Thema vorgestellt.

Creative Commons Lizenzvertrag„Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?“ von Jannes Umlauf ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht-kommerziell – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz. – „Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?“ – DOWNLOAD: Critical_Whiteness_Publik

.

 

Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?

Eine Hausarbeit von Jannes Umlauf – email – www.umlauf.cc –

Veröffentlichung: Universität Rostock, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Institut für Politik- und Verwaltungswissenschaften, Sommersemester 2015, Rostock, den 05.10.2015, Prof. Dr. Jörn Dosch

 

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis? 1

  1. Critical Whiteness – Theorie 4

1.1 Eine neue Sicht auf Rassismus – Die Entstehung von Critical Whiteness 4

1.2. Critical Whiteness in Deutschland 6

1.3. Die wesentlichen Inhalte der Critical Whiteness Studies 8

1.3.1. Über den Versuch Weißsein zu definieren 8

1.3.2. Weißsein als Konstruktion 10

1.3.3. Weißsein als gesellschaftliche Realität 11

1.4. Weißsein in der Kritik 13

  1. Critical Whiteness – Praxis 15

2.1. Critical Whiteness und Antirassismus 15

2.2. Ansätze zur Dekonstruktion von Weißsein 16

2.3. Das Markieren von Weißsein als antirassistische Praxis 17

2.4. Critical Whiteness in Bildungsarbeit 19

2.5. Critical Whiteness in antirassistischen Gruppen: 21

Schlussbetrachtung und Ausblick (Fazit) 24

Literaturverzeichnis 27

Online Literaturverzeichnis: 30

Checklisten: 30

 

Einleitung: Critical Whiteness – Eine antirassistische Praxis?

Wenn Unterkünfte für Asylsuchende in Brand gesetzt und antimuslimische Hetzparolen auf die Straße getragen werden, so ist der vorherrschende Rassismus ziemlich offensichtlich und direkt. Wenn aber eine Schwarze1 Deutsche mit der Frage „Wo kommst du her?“ oder dem scheinbar gut gemeinten Kompliment „Du sprichst aber schon sehr gut deutsch!“ konfrontiert wird, so wird der rassistische Gehalt dieser Aussagen oft verharmlost, bestritten oder gar geleugnet. Rassismus wirkt jedoch auf unterschiedlichen Ebenen und tritt in vielfältigen Weisen in Erscheinung.2 Um Rassismus auf allen Ebenen wirksam entgegen zu treten, ist für eine deutsche weiße3 Mehrheitsgesellschaft ein neuer Ansatz antirassistischer Praxis notwendig: Critical Whiteness (Kritisches Weißsein).4

Critical Whiteness als Untersuchungsgegenstand dieser Hausarbeit bringt einen komplexen und ausdifferenzierten Rassismusbegriff mit sich, welcher „Ursprung, Wirkung und veränderte Erscheinungsformen des Rassendiskurses ebenso analysiert wie er Verbindungen zu anderen Machtsystemen aufzeigt.“5 Zentral für die Beschreibung von Rassismus ist nach diesem Ansatz die kritische Reflexion und Problematisierung von Weißsein (Whiteness).6 Dabei ermöglicht die Sichtbarmachung von Weißsein eine Perspektiverweiterung, da in der Rassismusforschung nun „das weiße Subjekt zusätzlich zum Schwarzen Subjekt ins Zentrum des Interesses rückt.“7 Die wissenschaftliche Relevanz besteht in der Notwendigkeit Klarheit über Rassismus zu schaffen. Was ist Rassismus, wie und wo wirkt dieser und wie kann man diesen bekämpfen? Eine einseitige Betrachtung, die sich lediglich auf die von Rassismus Betroffenen bezieht, kann einem wissenschaftlichen Anspruch nicht gerecht werden. Neben Theorien, wie den postkolonialen Theorien, ist schließlich auch der Critical Whiteness Ansatz zu beachten. Dieser bringt eine neue, aber notwendige Perspektive in den wissenschaftlichen Diskurs, womit Weißsein als Analysekategorie von Rassismus bedeutsam wird.8

Die gesellschaftliche Relevanz besteht im Aufdecken weißer Privilegien und der Positionierung weißer Menschen innerhalb des rassistischen Systems. Sie sind auch von Rassismus betroffen, jedoch eher im positiven Sinne durch Privilegierung. Erst durch die Sichtbarmachung, lassen sich Handlungsstrategien und antirassistische Praxen entwickeln, die wesentlich für gesellschaftliche Bewegungen und politische Entscheidungen sind. In einem Land in dem unterschiedliche Menschen friedlich zusammen leben wollen, ist eine kritische Reflexion des eigenen Verhaltens und der persönlichen Sozialisation notwendig, um Rassismus sowohl auf struktureller und institutioneller als auch auf persönlicher Ebene zu erkennen und zu bekämpfen.9 Der aktuelle Forschungsstand zu diesem Thema ist im Bereich der Analyse und Reflexion von Weißsein und damit einhergehenden weißen Privilegien und Machtstrukturen für den US-amerikanischen Kontext sehr ausführlich und vielfältig. In den USA gab es bereits Ende der 1970er Jahre eine akademische Auseinandersetzung mit Weißsein. Eingebunden in postkoloniale und dekonstruktivistische Ansätze sind besonders in den letzten 10-15 Jahren verschiedene Studien, Zeitschriften und Zeitungen, aber auch Konferenzen und Workshopangebote entstanden.10 In den USA hat sich Critical Whiteness als Wissenschaftsschwerpunkt in vielen geisteswissenschaftlichen Disziplinen etabliert.11 In Deutschland spielt die kritische und auf Rassismus bezogene Auseinandersetzung mit Weißsein allerdings nur eine geringe Rolle. Der Critical Whiteness Ansatz wird zwar von wenigen Wissenschaftler*innen12 aus dem Bereich der Gender Studies, der Postkolonial Studies und des Feminismus aufgegriffen, in der intellektuellen deutschen Debatte wird dieser jedoch vom weißen Mainstream ausgeblendet.13 Auch wenn klare theoretische Ansätze bestehen, so gibt es nur wenige Untersuchungen über die Verwendung von Critical Whiteness in der Praxis.14 In dieser Hausarbeit ist deshalb der Fokus auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis gelegt, um entsprechende Erkenntnisse hervorzuheben. Die verwendete Literatur ist sowohl von Schwarzen Menschen, People of Colour als auch von weißen Menschen und deren Zusammenarbeit untereinander geschrieben und ermöglicht somit eine vielseitige Betrachtung des Untersuchungsgegenstandes. Da sich dieser hauptsächlich auf Deutschland bezieht, ist auch verstärkt auf deutschsprachige Literatur zurückgegriffen worden, englischsprachige Fachliteratur wurde dennoch berücksichtigt.

Die Fragestellung und Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes: Im Zentrum der Analyse steht der Critical Whiteness Ansatz in Deutschland. Hierbei sollen wesentliche Inhalte des Ansatzes und der Diskurs über diese betrachtet werden. Ebenfalls sollen die herausgearbeiteten theoretischen Elemente mit einem praktischen Antirassismus verknüpft werden. Konkret soll danach gefragt werden, in wie fern der Critical Whiteness Ansatz eine antirassistische Praxis ist bzw. diese fördert und ob er damit als Möglichkeit der Bekämpfung von Rassismus und dessen unterschiedlichen Erscheinungsformen gesehen werden kann.

Der Aufbau der Hausarbeit gliedert sich in zwei Schwerpunkte: (1.) Die Theorie und (2.) die Praxis. Um sich der Fragestellung „Critical Whiteness als antirassistische Praxis?“ zu näheren, erfolgt anfangs ein geschichtlicher Abriss der Entstehungsgeschichte der Critical Whiteness Studies in den USA (1.1.). Anschließend wird die Übertragung und damit die Entstehung des Ansatzes sowie die Ausrichtung der Rassismusforschung in Deutschland untersucht (1.2.). Im dritten Kapitel (1.3.) wird der Untersuchungsgegenstand Weißsein differenzierter vorgestellt und definiert. Anschließend wird sowohl die gesellschaftliche Konstruktion von Weißsein als auch die Bedeutung auf die Lebensrealität hervorgehoben. Die Kritik am Critical Whiteness Ansatz wird im vierten Kapitel (1.4) zusammengefasst dargelegt. Nachdem die theoretische Grundlage besteht, soll der praktische Bereich in Betracht gezogen werden: Hier erfolgt anfangs eine Definition antirassistischer Praxis, wobei die Ansätze zur Dekonstruktion von Weißsein hervorgehoben werden. (2.1) Auf das Markieren von Weißsein als antirassistische Praxis wird schließlich näher eingegangen. (2.2) Danach werden zwei Praxisansätze des Critical Whiteness vorgestellt und diskutiert (2.3). Anschließend wird der Critical Whiteness Ansatz als Analyseinstrument auf die politische Bildungsarbeit (2.4.) und die Arbeit antirassistischer Gruppen (2.5.) bezogen. Dabei werden Herausforderungen und Probleme des Transfers in die Praxis aufgegriffen und diskutiert. Abschließend wird ein Resümee gezogen und die Kernfrage „Critical Whiteness – eine antirassistische Praxis?“ zusammenfassend beantwortet. (Fazit)

  1. Critical Whiteness – Theorie

1.1 Eine neue Sicht auf Rassismus – Die Entstehung von Critical Whiteness

In der Rassismusforschung spielte die Bedeutung von Weißsein lange Zeit keine Rolle. Der Fokus der Untersuchungen lag vorrangig auf denen als „fremd“ und als „Opfer“ konstruierten und rassistisch marginalisierten nicht-weißen Personen. Rassismus galt damit als Problem der von Rassismus Betroffenen. Dies führte dazu, dass weiße Menschen und deren Rolle bei der Thematisierung von Rassismus außer Acht gelassen wurden.15 Critical Whiteness versucht diese Leerstelle klar zu benennen und entsprechend zu schließen. Doch Weißsein wird schon lange vor dem Beginn der Critical Whiteness Studies thematisiert. Bereits in der Sklavenzeit haben Schwarze ein sogenanntes „spezielles“ Wissen über Weißsein ausgetauscht, um eine Überlebensstrategie zu entwickeln.16 Dieses Wissen ist wichtige Grundlage für den heutigen Critical Whiteness Ansatz und wird als slaves narratives17 und Schwarzes Wissensarchiv18 bezeichnet. Auf wissenschaftlicher Ebene lieferte W.E.B Du Bois19 Anfang des 20. Jahrhunderts mit seinen Untersuchungen über die Herstellungsmechanismen von Weißsein wichtige Grundlagen. Dabei problematisierte er, und später auch viele andere Schwarze Theoretiker*innen und Schriftsteller*innen, die Konstruktion von Weißsein.20 Eine weitere Wurzel des Ansatzes liegt in der Kritik, die sowohl bell hooks als auch Angela Davis am Feminismus formulierten. Der Feminismus sei ein weißer Feminismus und vernachlässige die Lebensrealität Schwarzer Frauen, so die beiden Kritikerinnen.21 Sie forderten eine kritische Reflexion von Weißsein und eine breite Analyse mit der Verwobenheit von Sexismus, Rassismus und anderen Gewaltformen. Diese Kritik wurde von der feministischen Bewegung durchaus ernst genommen, sodass weitere Überlegungen zu Weißsein verfasst wurden.22 Auch in antirassistischen Kreisen etablierten sich Critical Whiteness Ansätze. Damals, wie auch heute, wurde danach gefragt, wie und ob weiße Antirassist*innen über die rassistische Unterdrückung nicht-weißer Menschen sprechen können, ohne dabei selbst rassistische

Strukturen zu reproduzieren.23 Auch für die postkoloniale und die dekonstruktivistische Theoriebildung, welche eine kritische Analyse von privilegierten Machtzentren vornahm, wurde Weißsein als Untersuchungsgegenstand relevant.24 Wie kam es aber nun zur Entstehung der Critical Whiteness Studies? Während emanzipatorische Bewegungen die Konstruktion von Weißsein im Bezug auf Rassismus problematisierten, erklärte Ende der 1980er Jahre das US-neokonservative Lager Rassismus in den USA als überwunden. Um ein „Aussterben der weißen Rasse“25 zu verhindern, wurde in Anlehnung der Black Studies26 die Einrichtung von „White Studies“ gefordert.27 Schwarze Akteur*innen aus dem Bereich der Black Studies kritisierten jedoch, dass die „White Studies“ keinen bestimmten Forschungsbereich hätten, da Weiße keiner systematischen Unterdrückung und geschichtlichen Zensur ausgesetzt waren. Kombiniert mit der Rededominanz weißer Professor*innen wären die „White Studies“ „eine erneute Version weißer Hegemonie, nuanciert durch Klasse und von Stolz gefärbt.“28 Weißsein zu thematisieren sei dennoch wichtig, solange dies durch den Bezug auf die Tradition Schwarzer kritischer Reflexionen und einer konsequenten Selbstkritik von weißen Forscher*innen geschieht.29 So wurde aus der Forderung nach „White Studies“ die Critical Whiteness Studies entwickelt.

My project is an effort to avert the critical gaze from racial object to racial subject; from the described and imagined to the describer and imaginers, from the serving to the served.“30

Durch die erste Schwarze Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison verbreitete sich der Critical Whiteness Ansatz und gewann in den 1990er Jahren an Bedeutung in der Rassismusforschung. In ihrem Buch Playing in the Dark fordert Morrison einen Perspektivwechsel weg vom Objekt des Rassismus hin zum unsichtbaren Subjekt, das Rassismus manifestiert. Statt marginalisierte Minderheiten zu betrachten, müsse die Rassismusforschung eine Analyse von rassistischen Herrschaftsverhältnissen garantieren.31 Dies geschieht indem diejenigen Positionen kritisch in den Blick genommen werden, von denen aus rassistische Strukturen und Stereotype hervorgebracht und abgesichert werden. Damit ergibt sich die Möglichkeit auch weiße Menschen innerhalb von Rassismus zu verorten.32 So kann zusammenfassend gesagt werden, dass Weißsein in den USA durchaus problematisiert wurde und als dessen Ergebnis zahlreiche interdisziplinäre Forschungsarbeiten im Kontext der Critical Whiteness Studies entstanden.33

1.2. Critical Whiteness in Deutschland

In Deutschland wird Weißsein allerdings erst seit Anfang der 2000er Jahre im Kontext von Rassismus problematisiert.34 Zuvor galt die These, dass Rassismus innerhalb von weißen Strukturen nicht wirke und Weißsein als Analysekategorie für die Rassismusforschung keine Relevanz habe. Außerdem war der Rassismusbegriff in Deutschland politisch und sozialwissenschaftlich tabuisiert und wurde lediglich zur Beschreibung für die Zeit von 1933-1945 benutzt.35 Statt Rassismus als analytische Kategorie für die Forschung zu verwenden, wurden Begriffe wie „Ausländerfeindlichkeit“ oder „Fremdenfeindlichkeit“ erschaffen, um die Diskriminierung von nicht-weißen Menschen zu beschreiben. Diese Begriffe ignorieren jedoch die Lebensrealitäten Schwarzer deutscher Menschen und stellen Weißsein als Bedingung und Norm für Deutschsein dar.36 Ebenfalls führen diese Bezeichnungen zu einer Ausblendung der institutionellen und strukturellen Ebenen von Rassismus und suggerieren, dass Rassismus nur ein zwischenmenschliches Problem, eine Feindlichkeit, sei.37 Auch wenn die Rassismusforschung in Deutschland anerkennt, dass es keine „Rassen“ gibt, so hat sich die Vorstellung davon tief verankert und findet sich heute in zahlreichen Begrifflichkeiten und Konzepten wie z.B. in „Kultur“ oder „Ethnie“ wieder.38

Während sich der Critical Whiteness Ansatz in den USA Mitte der 90er Jahre etablierte, wurden in Deutschland sexistisch-rassistische Biologismen und kolonialrassistische Vorstellungen reproduziert.39 Vor allem durch die Vorstellung, dass Lebensweisen und Traditionen unvereinbar seien, entstand ein „Rassismus ohne Rassen“.40 Die Fokussierung liegt damit auf kulturalistischen Rassismus und lässt wesentliche Realitäten und die Bedeutung der Rassenkonstruktion vergessen. So wird die zentrale Position des normierten Weißsein nicht mehr beachtet.41 Diese hegemoniale Rassismusdefinition leugnet damit, dass eine äußerliche Zuschreibung die Grundlage für Rassismuserfahrung ist.42 So kann festgehalten werden, dass die heutige Forschung schließlich rassistische Vorstellungen reproduziert und Herrschaftsverhältnisse mittels ihrer Definitionsmacht und Deutungshoheit sichert.43 Statt die Erkenntnis der Problematik an der Rassenkonstruktion zu nutzen, um auch die Problematik der Konstruktion von Weißsein zu thematisieren und Rassismus damit auf einer weiteren Ebene zu entgegnen, findet nur eine scheinheilige Abwendung des Rassen-Begriffes statt.44

Race does not exist. But it does kill people.“45

Auch wenn es biologisch gesehen keine Rassen gibt, so hat die Konstruktion und Hierarchisierung des „Anderen“ und „Fremden“ klare Auswirkungen auf heutige Verhältnisse. Vor diesem Hintergrund problematisierten dekonstruktivistische und postkoloniale Theorien in Deutschland Weißsein und bezogen Weißsein als Forschungsgegenstand mit ein.46 Parallel zu den USA setzten sich auch bereits Mitte der 80er Jahre Schwarze deutsche Feministinnen verstärkt mit der Bedeutung von Weißsein auseinander.47 Auf akademischer Ebene erschien jedoch erst 2005 die erste für den Critical Whiteness Ansatz relevante Monografie „Weißsein im Widerspruch“48 als auch der erste Sammelband „Mythen, Masken und Subjekte“.49 Dabei bleibt in beiden Publikationen der Rückbezug auf die Schwarze Wissensproduktionen zentral.50 Auch andere in Deutschland wirkende Wissenschaftler*innen, die sich mit Critical Whiteness und Feminismus beschäftigen, greifen auf Publikationen und damit auf den Referenzrahmen von bell hooks und anderen Schwarzen Frauen zurück. Dies erklärt auch, warum Critical Whiteness und Rassismus besonders an Lehrstühlen und Forschungszentren der Gender Studies oder im Feminismus-Zusammenhang untersucht werden. Neben zahlreichen Wissenschaftlerinnen51, setzen sich aber auch außerhalb eines rein akademischen Bereiches Schwarze Deutsche mit Weißsein auseinander.52 Die Auseinandersetzung ermöglicht dabei „die Analyse der Herstellung, des Gewordenseins und der Perpetuierung des Weißseins als „Rassen“konstruktion“53, an die kulturelle, soziale und politische Positionierungen und Privilegien gebunden sind. Damit liegt das Potential des Ansatzes „in dem Perspektivwechsel, der die Herstellungsmechanismen der weißen Mehrheitsgesellschaft in den Blick nimmt.“54 Durch diesen Ansatz können nun auch weiße Menschen im rassistischen Machtverhältnis positioniert, ihre Lebensrealitäten in Bezug auf Rassismus kritisch analysiert und der weiße Machtmechanismus angegriffen werden.55 Sowohl rassistische Strukturen innerhalb der Rassismusforschung können aufgedeckt als auch neue antirassistische Strategien entwickelt werden. Weißsein als kritische Wissens- und Analysekategorie kann damit neue „Zugriffe auf gesellschaftliche, politische und kulturelle Prozesse eröffnen.“56

Abschließend kann hier zusammengefasst werden, dass die Etablierung des Critical Whiteness Ansatzes in der deutschen Rassismusforschung eine nach wie vor große Herausforderung ist. Erschwert wird dies durch das Fehlen der Black Studies und den Postkolonial Studies im deutschen akademischen Bereich, als auch durch die Tabuisierung von Rassismus und einem fehlenden politischen Willen. Auf der anderen Seite ist aber auch zu vermerken, dass mittlerweile deutschsprachige Publikationen zum Thema Weißsein sowohl auf akademischer Ebene als auch in der Alltagsliteratur zunehmen.

1.3. Die wesentlichen Inhalte der Critical Whiteness Studies

1.3.1. Über den Versuch Weißsein zu definieren

In der vorherigen Analyse wurde aufgezeigt, dass die kritische Auseinandersetzung mit Weißsein im Kontext der Rassismusforschung nur geringfügig thematisiert wird und kaum etabliert ist. Weißsein gilt als Norm und Normativität und scheint damit unsichtbar zu sein. So werden beispielsweise Pflaster, Buntstifte oder Unterwäsche mit einer hell-beigen Farbe als „Hautfarbe“ beschrieben. Critical Whiteness gehört zu den Forschungsfeldern, die begonnen haben Weißsein sichtbar zu machen und einer kritischen Thematisierung auszusetzen.57 Manche Autor*innen behalten auch den englischen Begriff Whiteness bei, um sowohl die Vielschichtigkeit weißer Erfahrungen und Realitäten zu verdeutlichen als auch den Konstruktionscharakter und geschichtlichen und theoretischen Kontext des Ansatzes hervorzuheben.58 In dieser Hausarbeit wird in Anlehnung an Wollrad, Arndt und Röggla auf den deutschen Begriff Weißsein zurückgegriffen, um zu verdeutlichen, dass es sich nicht nur um ein von den USA kopierten und importierten Untersuchungsgegenstand handelt, sondern um eine spezifische und auf Deutschland zu untersuchende Fragestellung.59 Um dennoch den Konstruktionscharakter hervorzuheben, wird Weißsein und weiß kursiv geschrieben. Trotz der wissenschaftlichen Forderung nach Einheitlichkeit, wird nicht die deutsche Bezeichnung „Kritische Weißseinsforschung“ benutzt, sondern auf den Begriff Critical Whiteness (Studies) zurückgegriffen. Damit soll eine Begrenzung auf die Inhalte ermöglicht werden, welche Weißsein auf die Geschichte und Gegenwart weißer Vorherrschaft beziehen und einem kritischen Anspruch gerecht werden. Es werden demnach sowohl die Ansätze, die durch das Fehlen kritischer Reflexion zu einer rassistischen Reproduktion beitragen als auch die, die sich nicht im Referenzrahmen der Black Studies und Postkolonial Studies bewegen und damit wichtige politische und historische Dimension ausblenden, in der weiteren Betrachtung ausgeschlossen.60 Allein die hier kurz angeschnittene Diskussion um Begrifflichkeiten und Schreibweisen, macht die Bedeutung von Sprache als komplexes Machtinstrument für den Critical Whiteness Ansatz deutlich.61

Statt den Untersuchungsgegenstand Weißsein oder auch Whiteness zu definieren, werden in der Wissenschaft hauptsächlich weiße Privilegien aufgedeckt. Dies sei ein verständliches Dilemma. Niemand wisse genau was Weißsein ist, doch eine Verknüpfung mit hegemonialen Verhältnissen zwischen Weißen und nicht-weißen, sowie der Konstruktionscharakter dieser Kategorien sei offensichtlich und bei den meisten auch als wesentlich anerkannt.62 Im Folgenden sollen die beiden wesentlichen Ebenen „Weißsein als Konstruktion“ und „Weißsein als gesellschaftliche Realität“ ausführlicher analysiert werden.

[Weißsein] war und ist ein politischer, ökonomischer und sozialer Prozess der Kategorisierung, über den gesellschaftliche Machtpositionen sowie Ressourcen und Privilegien ausgehandelt und verteilt werden.“63 „[Z]um einen handelt es sich um ein veränderliches, historisch gewordenes Konstrukt, zum anderen um eine gesellschaftliche Realität.“64

1.3.2. Weißsein als Konstruktion

Bei Weißsein handelt es sich nicht um eine manifeste biologische Identität (z.B. „Hautfarbe“) sondern um eine historisch-gewachsene Kategorie, die latent wirkt und sich damit in vielen Bereichen unterschwellig verankert hat.65 In den USA bestehen zahlreiche Studien, die sich mit der Erforschung der historischen und sozialen Konstruktion von Weißsein befassen und herausstellen, dass weiße Immigrant*innen, die in die USA einwanderten, ihr Weißsein und die damit einhergehende Vorherrschaft zuerst durch Gewaltausübung erkämpft haben, bevor sie als Weiße wahrgenommen wurden.66 Auch anhand Ägyptens lässt sich der Konstruktionsprozess von Weißsein verdeutlichen: Während die westliche Wissenschaft darlegte, dass „nur die Weiße „Rasse“ zu wahrer Intelligenz und Zivilisation fähig sei“67, bestand in Ägypten eine hochentwickelte antike Kultur mit komplex konstruierten Pyramiden. Um diesen Widerspruch aufzulösen wurde von weißen Ägyptologen und Biologen die scheinbare ägyptische Abstammung von der kaukasische weißen „Rasse“ erfunden. Die Anwesenheit von Schwarzen wurde durch Diener*innenschaft und Versklavung erklärt. Damit wurde „Ägypten […] Weißsein aufgezwungen, um die Erfindung Schwarzer Minderwertigkeit am Leben zu erhalten und um die Einverleibung der kulturellen Leistungen des Landes durch europäische Großmächte zu ermöglichen.“68 Weißsein beschreibt damit nicht die Hautfarbe sondern ist eine kulturelle Konstruktion. Es waren weiße Wissenschaftler*innen, die durch ihrer Definitionsmacht bestimmt haben, dass Ägypten in den sogenannten „Club“ der Weißen aufgenommen wird.69 Weißsein ist damit kein unveränderbarer Zustand, sondern kann durch bestimmte Leistung oder Verhalten erkämpft, verliehen, aber auch aberkannt werden. Beispielsweise wurden weiße Deutsche, die in der Kolonialzeit ein Liebesverhältnis mit Schwarzen hatten, nicht mehr als Weiße gesehen, sondern im rassenideologischen Kontext als Schwarz definiert.70 Damit ist Weißsein als „ein Produkt der Identifikation und Lebensführung”71 zu betrachten. Auch Juden und Jüdinnen galten als Schwarz. Ein sichtbares Merkmal wurde durch den Judenstern erschaffen, der gleichwohl wie Schwarze Hautfarbe die Aufgabe der Rassifizierung und Abwertung vornahm.72 Im berühmten Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann macht “die Geschichte von den schwarzen Buben”73 ebenfalls deutlich, dass weiß und Schwarz konstruierte Kategorien sind, die sowohl gewonnen als auch verloren werden können. Verhalten sich weiße Menschen nicht nach weißen Vorstellungen, so kann ihnen ihr Weißsein abgesprochen werden. Es liegt demnach an der jeweiligen weißen Definitionsmacht zu entscheiden, wer wo als weiß gilt und wer nicht.74 Weißsein kann damit auch als Teil sozialer Kämpfe und als soziale Konstruktion beschrieben werden.75 Dabei muss Weißsein nicht genauer benannt oder definiert werden, sondern wird durch die Konstruktion des „Anderen“ hergestellt und bestimmt. Dies führt schließlich zu einer Unsichtbarkeit von Weißsein. Der Critical Whiteness Ansatz kann damit den Konstruktionsprozess aufzeigen und „ermöglicht eine Denaturalisierung biologischer Zuschreibungen, die im gesellschaftlichen Wissen als naturgegeben gelten.“76

1.3.3. Weißsein als gesellschaftliche Realität

Weiße Perspektiven und Meinungen sind in der Gesellschaft tief verankert und prägen damit nicht nur die tägliche Politik sondern haben großen Einfluss auf Bildungssysteme und Forschung und damit auch auf das gesamte Wissens- und Wertesystem einer Gesellschaft. Der Critical Whiteness Ansatz will nicht nur Klarheit über Weißsein schaffen, sondern auch auf gesellschaftliche Realitäten hinweisen, d.h. Privilegien aufdecken, die mit Weißsein verbunden sind. Aus dieser Perspektive kann Weißsein als Ort einer relativen Privilegierung bezeichnet werden.77 Dabei ist aber auch zu erwähnen, dass durchaus eine Korrelation zu anderen Gewaltachsen besteht, die bei der Analyse von Privilegien Berücksichtigung finden muss.78 Beispielsweise gelten Privilegien die Schwarze Männer genießen nicht für Schwarze Frauen, da innerhalb des rassistischen Systems zusätzlich patriarchale Wirkungsmächte herrschen. Da Weißsein als Norm gilt, besteht auch kein gesellschaftlicher Zwang oder Druck darüber zu sprechen. Manchmal entsteht eher Irritation und Unverständnis, wenn von Weißsein die Rede ist. So kommt nicht nur in persönlichen Gesprächen die Rückfrage „Du schreibst eine Hausarbeit über Weißwein?“, sondern auch bei Google kam als Antwort auf den Suchbegriff Weißsein die Antwort: Meinten Sie Weißwein?79 Ein anschauliches Bild, das die Bedeutung der Privilegien auf die Lebensrealität beschreibt, hat Ruth Frankenberg entwickelt. Für sie bedeutet Weißsein nicht permanent gegen eine Glastür zu rennen, sondern einfach durch sie hindurch gehen zu können.80 Auf die Realität angewendet bedeutet Weißsein: Ohne Probleme in der Welt zu sein, keine Probleme bei der Wohnungs- oder Arbeitssuche zu haben und polizeiliche Hilfe ohne Probleme und Angst in Anspruch nehmen zu können.81 Auch bedeutet Weißsein, dass die eigene Anwesenheit (in Deutschland) nicht legitimiert werden muss. So beschreibt die weiße Autorin Millay Hyatt in ihren Essay, dass trotz ihres US-amerikanischen Migrationshintergrundes ihr Deutschsein und ihre Integrationsfähigkeit nie in Frage gestellt wurden. Ihre Mitschüler*innen, die einen türkischen Migrationsvordergrund82 hatten, wurden hingegen permanent nach ihrer Herkunft gefragt und damit als nicht deutsch wahrgenommen und rassistisch stigmatisiert.83 Dass Schwarze oder People of Colour deutsch sind und das Recht haben hier zu sein und auch hier zu bleiben, ist im kollektiven Bewusstsein noch nicht angekommen.84 So steckt in der anfangs erwähnten Fragestellung „Wo kommst du her?“ indirekt auch die Frage „Wann gehst du wieder“.85 Die Vorstellung des Zurückgehens und die Voraussetzung weiß zu sein, um als deutsch wahrgenommen zu werden, ist ein wesentliches Merkmal des deutschen Rassismus.86 Ein weiteres Beispiel für weiße Privilegien besteht darin, dass sich weiße nicht mit Rassismus auseinandersetzen müssen, sondern frei wählen können, wann, wo und wie sie das machen wollen.87 Peggy McIntosh listet in ihrem Essay weitere weiße Privilegien auf.88 Sie beschreibt diese Privilegien als „an invisible weightless knapsack of assurances, tools, maps, guides, codebooks, passports, visas, clothes, compass, emergency gear, and blank checks.”89

Privilegien materieller und immaterieller Art sichtbar zu machen heißt auch einen kritischen Umgang mit ihnen zu finden. In wie fern dies praktisch Anwendung findet, wird im Praxisteil dieser Hausarbeit näher erläutert. Dort werden auch weitere Diskussionsgegenstände anhand der Fragestellung „Critical Whiteness – eine antirassistische Praxis?“ vorgestellt. Zuvor soll jedoch die Kritik am Critical Whiteness Ansatz in den Fokus genommen und Herausforderungen des Ansatzes benannt werden.

1.4. Weißsein in der Kritik

Auch wenn der Critical Whiteness Ansatz wichtige und neue Perspektiven für die Rassismusforschung mit sich bringt, die gesellschaftliche Konstruktion verdeutlicht und weiße Privilegien aufdeckt, so besteht dennoch die Gefahr, dass bei der Thematisierung von Weißsein bzw. Schwarzsein der Prozess rassistischer Klassifizierung aufgrund der „Hautfarbe“ reproduziert wird.90 In manchen Texten werden z.B. Unterschiede zwischen weiß und Schwarz eher festgeschrieben oder sogar auf Grund von kulturellen Ursachen erklärt, statt jene kritisch zu hinterfragen und im Kontext gesellschaftlicher Konstruktion zu sehen. Auch gibt es Autor*innen, die eine weiße Betroffenheit von Rassismus darstellen und thematisieren.91 Damit schaffen sie jedoch eine andere Definition von Rassismus, welche zu einer Relativierung der Folgen für Schwarze oder People of Colour führt.92 Im deutschen akademischen Bereich fehlt dazu ein notwendiger kritischer Referenzrahmen, wie die Black Studies oder die Postkolonial Studies. So werden diese Ansätze „in etablierten akademischen Diskursen weiterhin marginalisiert, überhört und zum Schweigen gebacht.“93 Dies sei auf die geringe Anzahl Schwarzer Wissenschaftler*innen und dem Bestehen einer weißen Mehrheitsgesellschaft zurückzuführen. Für Weiße besteht kein direkter Zwang sich weder mit der Aufarbeitung Schwarzer Wissensarchive noch mit einer kritischen Analyse der Rolle Deutschlands in der Kolonialzeit zu beschäftigen.94 Wenn Critical Whiteness sich nicht auf Schwarze und feministische Traditionslinien bezieht, so verliert der Ansatz seinen Bezugsrahmen und läuft Gefahr von weißen Wissenschaftler*innen vereinnahmt und damit umgedeutet zu werden.95

Die Übertragung des Ansatzes auf deutsche bzw. europäische Realität wird somit erschwert und erklärt warum es die Critical Whiteness Studies in Deutschland erst seit Beginn der 2000er Jahre gibt und warum nach wie vor strukturelle Probleme und Leerstellen in der Forschung bestehen.96 Ein Problem besteht beispielsweise darin, dass Weiße auch in den Critical Whiteness Studies die Definitionsmacht besitzen und damit den Fokus der Forschung festlegen können. Dies führt erneut zu einer Reproduktion von Machtstrukturen, zu moralischer Selbstentlastung und zu einer Ignoranz der politischen Bedeutung von Weißsein.97 Auch durch die Fokussierung auf Weißsein als Untersuchungsgenstand kann es zu einer Zentralisierung von Weißsein kommen. In diesem Rahmen ist es deshalb wichtig zu betonen, dass die Auseinandersetzung mit Weißsein nicht auf eine Ermächtigung in Anlehnung der Black Studies abzielt, sondern vielmehr darauf, dass Weißsein „unterminiert statt gestärkt wird.“98

Ein weiterer Kritikpunkt besteht darin, dass die weiß-Schwarz Dichotomie des Ansatzes für die Rassismusforschung nicht ausreichend sei, da andere Formen von Rassismus ausgeblendet werden.99 Diese Komplexität verschiedener Rassismen wird auch in den USA nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei geht es dem Critical Whiteness Ansatz eigentlich um Dominanzstrukturen und nicht um das rassifizierte Merkmale „Hautfarbe“. Es müssen also auch andere Relationen, wie Nationalität, Herkunft, kulturelle Praktiken (Sprache, Religion, Tradition) mit in den Blick genommen werden.100 Umstritten ist der Critical Whiteness Ansatz auch hinsichtlich seiner politischen Ziele, die unklar und nicht einheitlich zu sein scheinen.101 Mittlerweile gibt es ausreichend viel Literatur, um daraus festzustellen, dass sowohl über Begrifflichkeiten und Inhalte als auch über die praktische Zielsetzung des Ansatzes große Uneinigkeit besteht.102

Zusammenfassend kann hier festgehalten werden, dass Weißsein ein durchaus komplexer Untersuchungsgegenstand ist, dessen Konstruktionscharakter und gesellschaftliche Realität herausgestellt werden müssen. Besonders in Deutschland entstehen durch das Fehlen eines kritischen Referenzrahmens und einer weißen Dominanz in der Forschung komplexe Probleme, welche die Critical Whiteness Studies vor eine große Herausforderung stellen. Bei der Thematisierung der Inhalte knüpft oftmals die Frage nach der konkreten Übertragung auf die Praxis an. Was kann Critical Whiteness leisten? Worin liegen die Chancen des Ansatzes und wie kann Critical Whiteness zu einer Bekämpfung von Rassismus beitragen? Diese Fragestellungen sollen in den folgenden Kapiteln näher betrachtet werden.

 

  1. Critical Whiteness – Praxis

Auch heute bestehen noch große Lücken zwischen der intellektuell geführten Critical Whiteness Debatte und den daraus abzuleitenden Praxen. Zwar liegen einige empirische Deskriptionen im Hinblick auf antirassistische Pädagogik vor, doch die zahlreichen und unterschiedlichen Arbeitsweisen antirassistischer Aktionsgruppen wurden hingegen noch nicht ausreichend analysiert.103 Im Folgenden soll daher der Critical Whiteness Ansatz auf eine antirassistische Praxis bezogen werden, um bestehende Möglichkeiten, aber auch Herausforderungen zu thematisieren.

2.1. Critical Whiteness und Antirassismus

Unter Antirassismus ist ein Ansatz zu verstehen, der versucht das Herrschaftsverhältnis zwischen weiß und Schwarz aufzubrechen. So leisten antirassistische Initiativen einen Anteil an symbolischen Kämpfen, um antirassistische Ansätze gesellschaftlich zu etablieren und als erstrebenswert zu definieren. Rassismus hingegen soll entwerten und dessen Reproduktion und Verstärkung delegitimiert werden.104

Es kommt nicht darauf an, alle Ausländer sympathisch zu finden, sondern darauf, um gesellschaftlich politische Verhältnisse zu kämpfen, unter denen sie auf unser Wohlwollen und unsere Sympathie nicht mehr angewiesen sind.“105

Dieses Zitat verdeutlicht die Notwendigkeit einer strukturellen Veränderung: Statt Sympathie und gutgemeintes Wohlwollen als antirassistische Praxis zu definieren, verlangt der Critical Whiteness Ansatz die Verläufe von Rassifizierung und rassistischer Hierarchisierung aufzudecken und diesen entgegenzutreten.106 Wichtig sei dabei zu hinterfragen, in wie fern das eigene Leben, das eigene Bewusstsein und auch das eigene Handeln durch Rassismus geprägt wurde bzw. ist.107 Statt auf Betroffene von Rassismus zu schauen und deren Defizite in den Mittelpunkt der Rassismusforschung zu stellen, müsse eine Verknüpfung von Weißsein und Rassismus geschaffen werden. Erst aus dieser andauernden selbstkritischen Reflexion können wirkliche antirassistische Handlungsoptionen entwickelt werden. Diese Sensibilität kann sowohl zu neuen Allianzen führen, die politische Wirkungskraft erzeugen, als auch einen wesentlichen Beitrag und Unterstützung für die antirassistische Praxis leisten.108

2.2. Ansätze zur Dekonstruktion von Weißsein

Bei der Dekonstruktion von Weißsein gibt es zwei unterschiedliche Ansätze, die im Folgenden kurz vorgestellt werden: 1. Der New Abolitismus und 2. die Critical Pedagogy of Whiteness.109 Beide Ansätze verstehen Weißsein „grundsätzlich als gewaltförmige destruktive Ideologie, die mit Weißer Vorherrschaft gleichzusetzen ist“110, unterscheiden sich jedoch in ihrer Herangehensweise. So lautet das Motto des New Abolitismus „Treason to Whiteness is loyalty to humanity.“111 Vertreter*innen dieser Richtung fordern damit eine Abschaffung von Weißsein, indem die Konstruktion als solche bekämpft wird.112 Dies geschieht, wenn Weiße einen Verrat am Weißsein üben, d.h. sich nicht mehr weiß verhalten, weiße Privilegien bewusst aufgeben und gegen die weiße Norm verstoßen. Hier wird weißen Menschen eine besondere Verantwortung für die Abschaffung von Weißsein als Herrschaftsmechanismus zugesprochen: Von innen herausgefordert müsse das System rassistischer Unterdrückung bekämpft werden.113 Kritik an diesem Ansatz besteht darin, dass Weißsein aufgrund der komplexen und tiefen Verankerung in gesellschaftliche Strukturen und Bedeutungssysteme nicht einfach abzuschaffen sei und durch einen Verrat eine konkrete gesellschaftliche Veränderung nicht möglich sei. Kurz: Das Vorhaben könne in der Realität nicht umgesetzt werden. Außerdem wird durch diesen Ansatz die koloniale Phantasie, dass weiße Menschen nicht-weiße Lebensrealität verändern und verbessern müssten, reproduziert. Dabei besteht die Gefahr, dass Schwarze und People of Colour als Opfer stigmatisiert werden statt ihre Kämpfe gegen Rassismus als bedeutungsvoll und sie selbst als politisch agierende Subjekte zu sehen. Außerdem könne man nicht auf die Bereitschaft von illoyalen Weißen hoffen, sondern müsse vielmehr Strategien zur Bekämpfung von Weißsein auf Grundlage des Schwarzen Wissensarchiv entwickeln, wobei Schwarzsein aber auch nicht romantisiert werden sollte.114

Die Vertreter*innen der sogenannten Critical Pedagogy of Whiteness verfolgen einen anderen Ansatz: Statt Weißsein abzuschaffen versuchen sie Weißsein zu reartikulieren, d.h. einen neuen Umgang mit Weißsein und den entsprechenden Privilegien zu entwickeln.115 Weil eine komplette Abschaffung und Dekonstruktion von Weißsein, wie es der New Abolitismus fordert, nicht möglich sei, müsse ein neues Bewusstsein entsteht, dass Weißsein als vielfältige Identitäten begreift. Das Ziel besteht letztendlich darin, eine positive, stolze, attraktive antirassistische weiße Identität zu erschaffen. Problematisch hierbei ist das positive Konzept von Weißsein, da dieses nahe an die Rhetorik rassistischer Gruppen, wie den Ku-Klux-Klan anknüpft.116 Praktisch ergibt sich aus diesem Ansatz die Technik des Zuhörens. Weißer Paternalismus oder Vorherrschaft muss dadurch bekämpft werden, indem die Kritik von Betroffenen ernst genommen und ihnen Bedeutung als politisch agierende Subjekte zugemessen wird.117 Beide Ansätze können im Rahmen dieser Hausarbeit leider nicht tiefer analysiert oder diskutiert werden, aber festhalten lässt sich, dass sowohl die Vertreter*innen des New Abolitismus als auch der Critical Pedagogy of Whiteness auf das Markieren von Weißsein zur Dekonstruktion zurückgreifen.

2.3. Das Markieren von Weißsein als antirassistische Praxis

Rassismus bedient sich häufig der Funktion des Otherings. Dies beschreibt die Konstruktion und „Distanzierung von einer Gruppe, die als ‚fremd‘ und ‚anders‘ klassifiziert wird.“118 Weißsein fungiert hierbei als ein Ein- und Ausschlussmechanismus, der unterschiedliche Gruppen integrieren oder exkludieren kann.119 So wird Weißsein als etwas Normales und Selbstverständliches gesehen und aufgewertet, nicht-Weiße werden hingegen als ‚Andere‘ und damit gesellschaftlich als ’nicht zugehörig‘ markiert und entsprechend abgewertet.120 Da sich die Konzepte von weiß und Schwarz gegenseitig beeinflussen und als Dichotome zu verstehen sind, definiert sich Weißsein somit allein durch die Abgrenzung zu Schwarzsein bzw. Anderssein. Dies erklärt auch, warum beim Sprechen über Rassismus kaum auf bestehende Strukturen und die Bedeutung von Weißsein geschaut wird, sondern lediglich die Betroffenen in den Mittelpunkt gestellt werden. Dabei werden oft die Defizite der ‚Anderen‘ thematisiert.121 Durch den Prozess des Otherings legitimiert die weiße Mehrheitsgesellschaft ihre Vormachtstellung, sichert diese und versucht sie auszuweiten. Wenn Weißsein aber als rassistisch sein dargestellt wird, so kann es passieren, dass Schwarze hingegen idealisiert werden oder als Expert*innen bzw. Projektionsfläche für Rassismuserfahrung herhalten müssen. Damit entsteht der Zwang, dass Schwarze sich äußern müssen.122 Es ist ihnen demnach nicht freigestellt, ob sie persönlich über Rassismus sprechen wollen oder nicht. Außerdem hat Rassismus über die Jahrhunderte hinweg zahlreiche negative Attribute im Sprachkontext verankert, die Schwarzsein mit unterentwickelt, hilfsbedürftig, passiv oder einfach nur naturverbunden verknüpfen.123 Um Rassismus zu bekämpfen bedarf es demnach nicht nur an antirassistischen Strategien, die sich gegen den offensichtlichen Rassismus von Gruppen wie Neonazis oder Rechtspopulist*innen richten, sondern es bedarf auch an Strategien, die latenten und nicht-intendierten Rassismus aufdecken. In wie fern reproduziert die Berichterstattung rassistische Stereotype? Welche Worte haben einen abwertenden Hintergrund? Welche Fragen oder welches Verhalten kann zu einer Verletzung von nicht-Weißen führen oder gar das hegemoniale Herrschaftssystem verstärken? Da Weißsein als integraler Bestandteil von Rassifizierungsdynamiken gesehen wird, deckt der Critical Whiteness Ansatz die weiße Norm auf und analysiert die (Re)Produktion von rassistischen Strukturen und Praktiken im Alltagshandeln. Damit wird z.B. der in Worte versteckte Rassismus aufgedeckt und erste Alternativen und Handlungsoptionen können entwickelt werden.124 Somit kann das Markieren bereits als antirassistische Praxis gelten, um Weißsein als herrschende Position nicht auszublenden, nicht zu verleugnen und demnach auch nicht zu manifestieren.125

Ist Weißsein markiert und der herrschende Rassismus dargelegt, so stellt sich die Frage, wie Weiße mit dieser Erkenntnis umgehen und welche Handlungsschritte daraus abgeleitet werden. Das Dilemma besteht darin, dass durch den Verzicht von Privilegien, dennoch Machtstrukturen rekonstruiert werden. Allein die Möglichkeit frei zu entscheiden, d.h. zu wählen ob Privilegien ausgeführt oder abgelehnt werden, ist ein Privileg an sich.126 Das Hinterfragen, auch das Ablegen oder Teilen von Privilegien findet damit stets aus einem privilegierten Standpunkt aus statt. Dennoch kann ein kritischer Umgang mit Privilegien dazu beitragen nicht-privilegierten Menschen einen größeren Handlungsspielraum zu geben. Wenn weiße Menschen beispielsweise dominantes Redeverhalten ausüben und glauben alles besser zu wissen (Definitionsmacht) und unzählige Lösungsvorschläge für die Probleme in dieser Welt äußern, ohne sich selbst als Teil des Problems zu begreifen, so ist die Problematisierung dessen äußerst sinnvoll. Dadurch wird Betroffenen die Möglichkeit gegeben sich ebenfalls zu äußern und gehört zu werden. Es ist entscheidend, dass von den Unterdrückten auch gelernt wird, statt die Position des ‚für sie zu sprechen‘ zu vertreten.127 Am Beispiel von Rededominanz kann eine Korrelation zu anderen Gewaltachsen thematisiert werden.128

Welche Praktiken nun zum Aufbrechen der Unterdrückung führen können, wird stets diskutiert. Oft bleiben jedoch sinnvolle politische Strategien, wie z.B. Unterdrückte Gehör bekommen und politische Veränderung erzeugt werden kann, unbeantwortet.129 Dennoch gibt es einige praxisbezogene Critical Whiteness Ansätze, die besonders im Bereich der politischen Bildungsarbeit und in den Aktionsformen antirassistischer Gruppen Anwendung finden.

2.4. Critical Whiteness in Bildungsarbeit

In der politischen Bildungsarbeit findet sehr häufig ein Sprechen über die ‚Anderen‘ statt, wobei oft zahlreiche Stereotype reproduziert werden. Dabei wird vor allem in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit mit kolonialrassistischen Bildern und Vorstellungen gearbeitet, die zu einer nachhaltigen Ungleichheit und einer Verfestigung von Herrschaftsstrukturen beitragen, statt Rassismus entgegenzuwirken.130 Obwohl das Sprechen über Diskriminierung und Vorurteile häufig Inhalt politischer Bildungsarbeit ist, führt dies nicht automatisch zu einer Aufhebung rassistischer Machtmechanismen. Jedoch kann Critical Whiteness als Analyseinstrument für Rassismus als Ansatzpunkt gesehen werden, um auf Widersprüche und Gefahren aufmerksam zu machen. So wird dieser Ansatz beispielsweise bei der Konzeption von Projekten berücksichtigt, um das Reproduzieren von rassistischen Bildern zu verhindern. Der erste Ansatzpunkt besteht dazu häufig in der Standpunktreflexion und der Hinterfragung der eigenen Motivation. Da Weiße nicht persönlich von Rassismus betroffen sind, ist eine identitätspolitische Argumentation nicht möglich, weshalb sich die Motivation häufig ethisch-humanistisch im Sinne des Verlangens nach Gerechtigkeit erklären lässt.131 Hierbei muss darauf geachtet werden, dass Weiße nicht als moralisches Zentrum der Selbstlosigkeit dargestellt und paternalistische Ansätze bekräftigt werden.132 Unterschwellige rassistische Vorstellungen á la „wir Weißen müssen den armen Schwarzen helfen“ können damit problematisiert und im Gesamtzusammenhang mit Rassismus betrachtet werden. Auch wird dem Prozess des Otherings vorgebeugt, wenn sich Teilnehmende zu Beginn mit sich selbst auseinander setzen, statt die ‚Anderen‘ im Fokus zu haben. Trotz großer Motivation und aller Entschlossenheit gegen Rassismus vorzugehen, besteht die Gefahr rassistische Elemente zu reproduzieren. So können sich weiße Personen aufgrund ihrer Definitionsmacht zwar als links und antirassistisch betiteln, gleichzeitig aber dennoch Macht, Herrschaft und Kontrolle über Schwarze und Schwarzes Wissen ausüben.133 Beispielsweise wird das Trommeln während eines Projekttages „Afrika“ auf theoretischer Ebene kritisch gesehen und problematisiert, in der Praxis aber dann trotzdem durchgeführt.134 Auch wird innerhalb der Biographiearbeit auf erfundene Geschichten zurückgegriffen, damit weiße Vorstellungen bedient werden können.135 Innerhalb antirassistischer Bildungsarbeit muss sich daher tiefer mit dem politischen Dilemma zwischen „Rassismus Reproduktion“ und „Rassismus Bekämpfung“ auseinandergesetzt werden.136 Auch Bildungsstrukturen und Lerninhalte sind an hegemoniale Herrschaftsräume gebunden und werden oft nur von weißen Lehrer*innen bestimmt. Wenn ausschließlich weiße Akteur*innen antirassistische Arbeit leisten, so besteht die Gefahr, dass Definitionsmacht ausgeübt wird und damit bestimmte Aspekte, die zwar für weiße Personen nicht relevant sind, aber wichtig für die Bekämpfung von Rassismus, keine Berücksichtigung finden. Durch den Critical Whiteness Ansatz kann der Klassenraum aber auch zum Ort des Widerstandes gegen Dominanz und Herrschaftsstrukturen werden.137 Statt weißen 12-jährigen Schüler*innen die Aufgabe zu stellen, Handlungsoptionen zur Unterstützung von Geflüchteten zu entwickeln, werden eigene Initiativen und Aktionen von Geflüchteten vorgestellt. So werden Schwarze nicht als auf die Hilfe von Weißen angewiesene Opfer rassifiziert, sondern erscheinen als politische Subjekte mit eigene Forderungen und Vorschläge. Somit liegt in der Bildungsarbeit auch die „Möglichkeit der Ermächtigung, Befreiung, Transzendenz und die Erneuerung des Lebens.“138 Die meisten Materialien der antirassistischen Bildungsarbeit zielen darauf ab weiße Menschen für die rassistische Gewalt zu sensibilisieren und die eigenen Vorurteile gegenüber den rassistisch konstruierten „Anderen“ zu problematisieren.139 Damit lässt sich ein kritisches Bewusstsein entwickeln, aus dem folglich Alternativen und Handlungsfähigkeit entstehen können.140 Zu bedauern ist jedoch, dass die Thematisierung von Weißsein und Rassismus in weiß dominierten Räumen nur selten stattfindet. In sogenannten Critical Whiteness Trainings werden Multiplikator*innen der Bildungsarbeit und auch Mitarbeiter*innen von Nichtregierungsorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit für die Bedeutung und Auswirkungen von Weißsein und Rassismus sensibilisiert.141 Dies läuft auf einer höchst emotionalen Ebene ab, da die persönliche Identität und Sozialisation, sowie gelernte Weltbilder generell in Frage gestellt bzw. problematisiert werden. Die dadurch entstehende Traurigkeit, aber auch die Aggressivität und Wut kann sinnvoll genutzt und auf rassistische Gesellschaftsstruktur gelenkt werden, sodass z.B. Wut als eine schöpfende Kraft fungiert.142 Letztendlich ist der Critical Whiteness Ansatz für das Gelingen antirassistischer Bildungsarbeit entscheidend und sollte als Referenzrahmen für die Konzeption von Projekten genutzt werden.143

2.5. Critical Whiteness in antirassistischen Gruppen:

Da in der hiesigen Gesellschaft rassistische Elemente tief verankert sind und teils sehr unterschwellig wirken, sehen antirassistische Gruppen ihre Aufgabe darin, diese als gewaltsam und im Kontext von rassistischen Herrschaftsstrukturen zu problematisieren. Um Rassismus auf verschiedenen Ebenen aufzudecken und zu bekämpfen, nutzen antirassistische Gruppen heterogene Kriterien. Weißsein erscheint in diesem Fall als ein besonders hilfreiches Kriterium, um latenten und nicht-intendierten Rassismus auf persönlicher und struktureller Ebene zu erkennen.144 Die Critical Whiteness Studies haben in diesem Rahmen bereits verschiedene Formen von Rassismus aufgedeckt und problematisiert, sodass dieses Wissen als Reflexionsinstrument von antirassistischen Gruppen genutzt werden kann. Bildungsinhalte, Aktionsformen, Sprache und auch die strukturelle Zusammensetzung antirassistischer Gruppen müssen also stets einer rassismuskritischen Analyse unterliegen. Dazu durchlaufen diese Gruppen einen Prozess sozialer (Selbst)Kontrolle und gründen aus dieser heraus eine neue Norm. So werden neue Praxen und Perspektiven auf gesellschaftliche Strukturen entwickelt, welche in einem selbstkritischen Disclaimer (Selbstverständnis) festgehalten werden. Dieser Disclaimer bestimmt das Verhalten und die Haltung der Gruppe und schafft eine formale Struktur, um Rassismus reproduzierendes Verhalten zu bekämpfen. Indem persönliche Überzeugungssysteme ersetzt und angeglichen werden, entstehen neue Gewohnheiten, die Rassismus nicht reproduzieren.145 Beispielsweise wird eine intuitive Erkennung von rassistischen Äußerungen etabliert und somit eine selbstkritische und vorsichtige Haltung eingenommen.146 Um Verletzungen und die Reproduktion von Rassismus vorzubeugen, sollten weiße Akteur*innen ihre paternalistische Haltung ablegen, ihr scheinbares Wissen über die ‚Anderen‘ in Frage stellen und in Kooperationen mit Schwarzen Organisationen treten. Dabei kann Zuhören bereits als Möglichkeit antirassistischer Praxis fungieren, wobei durchaus wichtig ist, dass der Prozess des Zuhörens bzw. des Schweigens transparent gemacht wird, damit dies nicht als fehlende Anteilnahme oder Desinteresse (miss)verstanden wird.147 Auch sollte Schweigen als übertriebenes Filtern nicht dazu führen, dass der zwischenmenschliche Dialog oder das gegenseitige Kennenlernen gehemmt wird.148 Ein Beispiel antirassistischer Praxis besteht darin abwertende Bezeichnungen und Worte zu vermeiden, um Schutz für von Rassismus betroffene Personen zu generieren und um den öffentlichen Raum und das ideologische Selbstverständnis der weißen Mehrheitsgesellschaft zu verändern.149 Sprache wird demnach eine Macht zugemessen und ist für den politischen Kampf bedeutend.150 Durch die Verwendung politisch korrekter Sprachen sind klare Anhaltspunkte vorhanden, um gegen Rassismus vorzugehen und diese Praxis zu institutionalisieren.151 Trotz aller Möglichkeiten ist Political Correctness in Deutschland eine Minderheitenmeinung mit kontroverser Debatte. So wird es teilweise als „illegitimes Moralisieren“152 diffamiert und nicht als antirassistische Praxis gesehen. Dabei dreht sich die eigentliche Kritik nicht um Begriffe, sondern um die Verteidigung weißer Definitionsmacht. Wenn Weiße nicht mehr das sagen können, was sie sagen möchten, weil Schwarze Widerstandsbewegungen andere Begriffe erkämpft haben, wird die weiße Definitionsmacht angegriffen.153 Als zusätzliche Ebene bedeutet die Forderung nach Political Correctness auch, Schwarze als politische Aktivist*innen anzuerkennen. Dadurch kann das rassistische Stereotyp eines Schwarzen passiven und hilfsbedürftigen Opfers aufgebrochen werden und gesamtgesellschaftliche Bilder in Frage stellen.154 Antirassistische Gruppen zeichnen sich somit dadurch aus, dass sie ihr Handeln und ihr Sprechen im Hinblick auf Rassismus kontinuierlich kritisieren.155 Jedoch wird antirassistische Praxis auch durch den öffentlichen Diskurs und politische Mächteverhältnisse beeinflusst und kann gewisse Einseitigkeiten reproduzieren und auf Grenzen der politischen Erreichbarkeit stoßen. So besteht eine klare Herausforderung darin, dass sich Antirassismus in genau den hegemonialen Strukturen und Vorstellungen bewegt, die es zu bekämpfen gilt.156 So kritisieren antirassistische Gruppen zwar die rassistische Klassifikation von weiß und Schwarz, müssen diese dennoch verwenden, um die soziale Welt, in der sie leben, zu beschreiben.157 Daraus entsteht große Unsicherheit und Selbstzweifel darüber, was gesagt und gemacht werden darf. Auch wenn aus dieser Unklarheit konkrete und konstruktive Selbstkritik erfolgen kann, so ist dieser Prozess höchst emotional und kann zu einer Demotivation der Akteur*innen führen.158 Neben der persönlichen Reflexion bietet Critical Whiteness eine Art der Verarbeitung, des Erkenntnisgewinns und der Vorbereitung auf zukünftige rassistische Situationen. Damit stellt Critical Whiteness eine Möglichkeit zur Bewältigung rassistischer Lebensrealitäten für Mitglieder antirassistischer Gruppen dar.159

Abschließend lässt sich hier festhalten, dass ein bloßes Bekenntnis zum Antirassismus oder „das war doch nicht böse gemeint“ nicht ausreichen darf, um nicht weiter über Rassismus reden zu müssen, da sonst weiße Dominanz und die privilegierte weiße Position innerhalb des rassistischen Systems außer Acht gelassen wird. Durch die Verwendung des Critical Whiteness Ansatz kann es der politischen Bildungsarbeit und antirassistischen Gruppen gelingen neue Handlungsoptionen und Vermeidungsstrategien zu entwickeln, die Rassismus entgegenwirken. Jedoch ist auch klar zu betonen, dass längst noch nicht ausreichende Untersuchungen vorliegen, in wie fern die Erkenntnisse der Critical Whiteness Studies tatsächlich praktisch umgesetzt werden.160

Schlussbetrachtung und Ausblick (Fazit)

Rassismus ist ein komplexes Phänomen, das auf unterschiedlichen Ebenen wirkt und nicht immer direkt in Erscheinung tritt, sondern sich unterschwellig in gesellschaftlichen Bildern und Vorstellungen manifestiert. Wie in dieser Hausarbeit dargestellt wurde, befasst sich die heutige Rassismusforschung häufig nur mit den von Rassismus betroffenen Personen und vernachlässigt damit die Thematisierung der Strukturen und Akteur*innen, die Rassismus (re)produzieren und gesellschaftlich verankern.161 Critical Whiteness hingegen erweitert die Rassismusforschung um ein wesentliches Analyseinstrument, indem die Bedeutung von Weißsein in den Kontext von Rassismus gestellt wird. Durch eine kritische Reflexion und die Bezugnahme auf die Black Studies und Postkolonial Studies, kann Critical Whiteness Weißsein markieren, im Bezug auf Rassismus einordnen und problematisieren und schließlich die Dekonstruktion von Weißsein ermöglichen. So können mit der Problematisierung von Weißsein auch globale Strukturen der Ausbeutung und Unterdrückung von Schwarzen Menschen und People of Colour besser aufgegriffen werden.162 Auf theoretischer Ebene gibt es dazu bereits zahlreiche Forschungen und Publikationen, wobei in Deutschland das Feld noch relativ jung und dementsprechend schwach erforscht ist. Damit bestehen trotz großen Fortschritts in den letzten Jahren noch immer einige Leerstellen und Herausforderungen. Ein schwieriges Spannungsverhältnis besteht beispielsweise zwischen der Thematisierung von Weißsein als Konstruktion und dem gleichzeitigen Benutzen einer rassifizierten Kategorie (Hautfarbe). Obwohl also eine rassifizierende Einordnung von Menschen in weiß und Schwarz abgelehnt wird, wird diese zur Beschreibung der sozialen Welt aufgegriffen.163 Eine weitere Herausforderung besteht darin, Critical Whiteness gesellschaftlich tiefer zu verankern, um Rassismus zu bekämpfen. Bei einer weißen deutschen Mehrheitsgesellschaft, welcher die Bedeutung von Weißsein und die Rassismus-relevante Verknüpfung noch immer kaum bewusst ist, ist dies eine große Herausforderung und trifft z.B. bei der Forderung nach der Verwendung politisch korrekter Sprache auch auf Widerstand.164 Schwarzsein oder Anderssein findet hingegen (zu) große Aufmerksamkeit und spiegelt sich in der Berichterstattung, aber auch in Bildungsangeboten wieder. Dabei kann es zu einer Reproduktion von Rassismus kommen, da hier häufig stereotype Bilder bedient werden.165 So haben sich bestimmte Vorstellungen in das europäische kollektive Unterbewusstsein eingeschrieben.166 Auch in Konzepten wie Fremdenfeindlichkeit oder Ausländerfeindlichkeit schwingen rassistische Vorstellungen mit, auf die in dieser Hausarbeit bereits eingegangen wurde. Festhalten lässt sich demnach, dass Rassismus durchaus komplexer wirkt und viel präsenter ist, als es auf den ersten Blick scheint. Durch Critical Whiteness kann dieser Rassismus aufgedeckt und vorgebeugt und in einigen Ansätzen sogar bekämpft werden. So findet der Ansatz vereinzelt in der politischen Bildungsarbeit und in antirassistischen Gruppen Berücksichtigung und wird als Referenzrahmen genutzt, um Handlungsoptionen und Vermeidungsstrategien zu entwickeln.167 Vor allem ist dabei eine kritische Reflexion des eigenen Standpunktes und eigener Privilegien notwendig, da ein Ignorieren der eigenen Rolle zur Unterstützung und Verankerung von aus Rassismus entstandenen Privilegien und Herrschaftsstrukturen führe.168 Eine solche Reflexion kann schließlich auch zu einer Ermächtigung im Sinne von Empowerment für Schwarze oder People of Colour führen und Rassismus entsprechend bekämpfen. Allerdings ist hier auch zu betonen, dass noch zahlreiche Leerstellen und Herausforderungen bestehen, die sowohl die Wissenschaft als auch die antirassistische Praxis annehmen muss.169 Besonders für den deutschen Kontext muss noch tiefer analysiert werden, wie es der Rassenforschung und der Kolonialpropaganda gelungen ist, rassifiziertes Wissen und Weißsein als unsichtbare Norm zu etablieren. Auch der Bezug zur nationalsozialistischen Zeit und die Entstehung von Weißsein ist ein weiterer noch zu leistender Forschungsbereich der Critical Whiteness Studies.170 Dabei ist es von zentraler Bedeutung, dass die Forschung selbstkritisch ist und Schwarzen Perspektiven gerecht wird und sich konkret mit Fragen von Weißsein beschäftigt.171 Auch weitere Studiengänge mit dem Thema Integration und Diversität müssen Rassismus von einer anderen Seite betrachten. Dafür ist aber auch die Analyse wie unterschiedliche Rassismen zu- und untereinander stehen und wirken notwendig. An dieser Stelle ist zu erwähnen, dass der Critical Whiteness Ansatz nicht die Lösung für alles ist und z.B. nicht dafür ausreicht, um die komplexe Geschichte von Rassismus zu analysieren. Dennoch können klare Alternativen entstehen, mit denen sich die Reproduktion von Rassismus vermeiden lässt. Statt Schwarze Menschen weißen Menschen gegenüber zu stellen, sie zu stigmatisieren oder abzuwerten, entwickelt eine kritische Betrachtung von Weißsein antirassistische Handlungsoptionen, die ein friedliches Miteinander fördern.

Weitere Alternativen zum Critical Whiteness Konzept bestehen in verschiedenen Ansätzen der Thematisierung von Dominanzkulturen.172 Auch der kritische Okzidentalismus kann als Ergänzung zu Critical Whiteness gesehen werden und damit besonders die europäischen bzw. deutschen Rassismen besser erklären.173 Diese Ansätze gilt es im Rahmen der Rassismusforschung aufzugreifen und zu vertiefen. Wie in dieser Hausarbeit dargestellt wurde, kann der Critical Whiteness Ansatz durch die „Dekonstruktion von Weißsein als Norm zum Kampf gegen Rassismus beitragen.“174 Damit lässt sich abschließend sagen, dass Critical Whiteness durchaus als eine antirassistische Praxis gesehen werden kann. Die kritische Betrachtung von Weißsein wird mittlerweile von einigen Akteur*innen des Antirassismus aufgegriffen, als Referenzrahmen genutzt und somit als direktes Werkzeug zur Bekämpfung von Rassismus eingesetzt.

Literaturverzeichnis

Arndt, Susan (2006_a): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Münster.

Arnd, Susan (2006_b): „The Racial Turn“: Kolonialismus, weiße Mythen und Critical Whiteness Studies.
In: Bechhaus-Gerst, Marianne; Gieseke, Sunna (Hg.): Koloniale und postkoloniale Konstruktion von Afrika und Menschen afrikanischer Herkunft in der deutschen Alltagskulur. Frankfurt. S. 11-25.

Arndt, Susan (2012): Die 101 wichtigsten Fragen – Rassismus. München.

Arndt, Susan; Eggers, Maureen Maisha; Kilomba, Grada; Piesche, Peggy (2009): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. 2. überarb. Aufl. Münster.

Arndt, Susan; Hornscheidt, Antje; Bauer, Marlene (2004): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster.

Arndt, Susan; Ofuatey-Alazard, Nadja (2011): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache: ein kritisches Nachschlagewerk. Münster.

Balibar, Etienne; Wallerstein, Immanuel (1990): Rasse, Klasse, Nation. Ambivalente Identitäten. Hamburg.

Bednarz-Braun, Iris; Hess-Meining, Ulrike (2004): Migration, Ethnie und Geschlecht. Theorieansätze, Forschungsstand, Forschungsperspektiven. Wiesbaden.

Blasi, Di Luca (2013): Der Weiße Mann. Ein Anti-Manifest. Bielefeld.

Bowser, Benjamin; Hunt, G. Raymond (1996): Impacts of Racism on White Americans. London.

Broek, Lida van den (1993): Am Ende der Weissheit. Vorurteile überwinden. 2. überarb. Aufl. Berlin.

Brückmann, Thomas; Maetzky, Franziska; Plümecke, Tino (2009): Gemachte Differenz. Kontinuitäten biologischer „Rasse“-Konzepte. Münster.

Burgmer, Christoph; Miles, Robert (1999): Rassismus in der Diskussion. Berlin.

Byrne, Bridget (2006): White lives. The interplay of ‚race‘, class and gender in everyday life. London.

Castro Varela, María do Mar; Dhawan, Nikita (2005): Postkoloniale Theorie. Eine kritische Einführung. Bielefeld.

Davis, Angela (1982): Rassismus und Sexismus. Schwarze Frauen und Klassenkampf in den USA. Berlin.

Delgado, Richard; Stefancic, Jean (1997): Critical white studies. Looking behind the mirror. Philadelphia.

Dietrich, Anette (2009): Konstruktion Weisser Weiblicher Körper im Kontext des deutschen Kolonialismus.
In: Arndt, Susan; u.a.: Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster.
S. 363-376.

Dietrich, Anette (2010): Critical Whitness Studies als Ansatz zur Analyse und Kritik von Rassismus?
In: Nduka-Agwu, Adibeli; Hornscheidt, Antje (Hg.): Rassismus auf gut Deutsch. Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen. Frankfurt. S. 387-395.

Eggers, Maureen Maisha (2009): Ein Schwarzes Wissensarchiv. In: Arndt, Susan; u.a.: Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster. S. 18-21.

Elverich, Gabi; Kalpaka, Annita; Reindlmeier, Karin (2009): Spurensicherung. Reflexion von Bildungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft. 2. Aufl. Münster.

El-Tayeb, Fatima (2009): Vorwort. In: Arndt, Susan; u.a. (Hg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster. S. 7-10.

Ergün, Mutlu (2012): Kara Günlück. Die geheimen Tagebücher des Sesperado. 2. Afl. Münster.

Fanon, Frantz (1982): Black skin, white masks. New York.

Frankenberg, Ruth (1993): White Women, Race Matters. The Social Construction of Whiteness. Minneapolis.

Frankenberg, Ruth (1996): Weiße Frauen, Feminismus und die Herausforderung des Antirassismus. In: Fuchs, Brigitte; Habinger, Gabriele (Hg.): Rassismus und Feminismus. Differenzen, Machtverhältnisse und Solidarität zwischen Frauen. Wien. S. 51-66.

Frye, Marilyn (1983): The Politics of Reality. Essays in Feminist Theory. New York.

Garner, Steve (2007): Whiteness. An introduction. New York.

Garvey, John; Ignatiev, Noel (1997): Toward a New Abolitionism. A Race Trator Manifesto. In: Hill, Mike (Hg.): Whiteness. A Critical Reader. New York, S. 346-349.

Geulen, Christian (2007): Geschichte des Rassismus. In: Bundeszentrale für Politische Bildung (Hg.): Schriftenreihe: Bd. 677. Bonn.

Gomolla, Mechtild; Radtke, Frank-Olaf (2009): Institutionelle Diskriminierung. Die Herstellung ethnischer Differenz in der Schule. 3. Aufl. Wiesbaden.

Guillaumin, Colette (1995): Racism, Sexism, Power and Ideology. London.

Ha, Kien Nghi (2004): Ethnizität und Migration reloaded. Kulturelle Identität, Differenz und Hybridität im postkolonialen Diskurs. Berlin.

Hayn, Evelyn (2010): Political Correctness. Machtvolle Sprachaushandlungen und sprachliche Mythen in Diskussionen um Politische Korrektheit. In: Nduka-Agwu, Adibeli; Hornscheidt, Antje (Hg.): Rassismus auf gut Deutsch. Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen. Frankfurt. S. 337-343.

Hill, Mike (1997): Whiteness. A critical reader. New York, London.

hooks, bell (1989): Talking Back. Thinking Feminist. Thinking Black. Boston.

hooks, bell (1994): Black Looks. Popkultur – Medien – Rassismus. Berlin.

hooks, bell (1999): Ain’t I a Woman: Black Women and Feminism. New York.

hooks, bell (2003): Teaching Community. A Pedagogy of Hope. New York.

Kastner, Jens (2011): Klassifizierende Blicke, manichäische Welt. Frantz Fanon: „Schwarze Haut, weiße Masken“ und „Die Verdammten dieser Erde“. In: Reuter, Julia; Karentzos, Alexandra (Hg.): Schlüsselwerke der Postcolonial Studies. Wiesbaden. S. 85-95.

Kazeem, Belinda; Schaffer, Johanna (2011): Talking back. Bell hooks und Schwarze feministische Ermächtigung. In: Reuter, Julia; Karentzos, Alexandra (Hg.): Schlüsselwerke der Postcolonial Studies. Wiesbaden: S. 177-188.

Keizer, Arlene (2004): Black subjects. Identity formation in the contemporary narrative of slavery. London.

Kileo, Emmanuel (2014): Weiß-Sein als ideologisches Konstrukt in kirchlichen Süd-Nord Partnerschaften. Neuendettelsau.

Levine-Rasky, Cynthia (2002): Working Through Whiteness. International Perspectives. New York.

Lewis, Amanda (2004): “What a Group?” Studying Whites and Whiteness in the Era of “Color-Blindness”. In: A Journal of the American Sociological Association. (22/04) S. 623-646.

McIntosh, Peggy (1988): White Privilege and Male Privilege. A Personal Account of Coming to See Correspondences through Work in Women’s Studies. In: Delgado, Richard; Stefancic, Jean (Hg.): Looking Behind the Mirror. A Critical White Studies. Philadelphia. S. 291-299.

Melter, Claus; Mecheril, Paul; Scharathow, Wiebke; Leiprecht, Rudolf (2009): Rassismuskritik. (Band 1). Schwalbach.

Morrision, Toni (1992): Playing in the dark. Whiteness and the literary imagination. Cambridge, Massachusetts, London.

Morrison, Toni (1994): Im Dunkeln spielen. Weiße Kultur und literarische Imagination: Essays. Reinbek bei Hamburg.

Müller, Siegfried; Otto, Ulrich; Otto, Hans-Uwe (1995): Fremde und Andere in Deutschland. Nachdenken über das Einverleiben, Einebnen, Ausgrenzen. Opladen.

Nduka-Agwu, Adibeli; Hornscheidt, Antje (2010): Rassismus auf gut Deutsch. Ein kritisches Nachschlagewerk zu rassistischen Sprachhandlungen. Frankfurt.

Neue Gesellschaft für Bildende Kunst e.V. (2009): RePositionierung. Critical whiteness, perspectives of color (Post-) Koloniale Sphären im Kunstbetrieb. Berlin.

Osterkamp, Ute (1991): Alternativen zum hilflosen Antirassismus. Blätter für Deutsche und Internationale Politik (36/12). Berlin. S. 1459-1469.

Palm, Kerstin (2009): Der „Rasse“-Begriff in der Biologie nach 1945. In: Brückmann, Thomas; Maetzky, Franziska; Plümecke, Tino: Gemachte Differenz. Kontinuitäten biologischer „Rasse“-Konzepte. Münster.
S. 240-255.

Piesche, Peggy; Arndt, Susan (2011): Weißsein. Die Notwendigkeit Kritischer Weißseinsforschung. In: Arndt, Susan; Ofuatey-Alazard, Nadja (Hg.): Wie Rassismus aus Wörtern spricht. (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache: ein kritisches Nachschlagewerk. Münster.

Reuter, Julia; Karentzos, Alexandra (2011): Schlüsselwerke der Postcolonial Studies. Wiesbaden.

Rich, Adrienne (1979): On Lies, Secrets and Silence. New York.

Ritz, ManuEla (2009): Die Farbe meiner Haut. Die Antirassismustrainerin erzählt. Freiburg.

Röggla, Katharina (2012): Critical Whiteness Studies und ihre politischen Handlungsmöglichkeiten für Weiße AntirassistInnen (Intro). Wien.

Roja, Fabio (2007): From Black Power to Black Studies: How a Radical Social Movement Became an Academic Discipline. Baltimore.

Rommelspacher, Birgit (1997): Psychologische Erklärungsmuster zum Rassismus. In: Mecheril, Paul; Teo, Thomas (Hg.): Psychologie und Rassismus. Hamburg. S. 153-172.

Schäffter, Ortfried (1991): Das Fremde. Erfahrungsmöglichkeiten zwischen Faszination und Bedrohung. Opladen.

Solomos, John; Back, Les (2000): Theories of race and racism. A reader. London, New York.

Sow, Noah (2008): Deutschland Schwarz Weiss. Der alltägliche Rassismus. München.

Taylor, Paul (2013): Race. A philosophical introduction. 2. Aufl. Cambridge.

Wachendorfer, Ursula (2006): Weiß-Sein in Deutschland. Zur Unsichtbarkeit einer herrschenden Normalität. In: Arndt, Susan (Hg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Münster. S. 57-66.

Walgenbrach, Katharina (2009): Weißsein und Deutschsein – Historische Interdependenzen. In: Arndt, Susan; u.a. (Hg.): Mythen, Masken und Subjekte. Kritische Weißseinsforschung in Deutschland. Münster. S. 377-393.

Weiß, Anja; Castro Valera, Maria do Mar; Schulze, Sylvia; Vogelmann, Silvia (1998): Suchbewegungen. Interkulturelle Beratung und Therapie. Tübingen.

Weiß, Anja (2013): Rassismus wider Willen. Ein anderer Blick auf eine Struktur sozialer Ungleichheit. 2. Aufl. Wiesbaden.

Wollrad, Eske (2005): Weißsein im Widerspruch. Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kultur und Religion. Königstein.

Online Literaturverzeichnis:

(alle Internetquellen wurden zuletzt aufgerufen am 01.10.2015)

Analysen & Kritik: Critical Whiteness. Debatte um antirassistische Politik und nicht diskriminierende Sprache. Sonderbeilage. Herbst 2013. Online verfügbar: https://www.akweb.de/ak_s/ak593/images/sonderbeilage_cw.pdf.

Berliner entwicklungspolitischer Ratschlag e.V.: Publikationen & Archiv. Online verfügbar: http://ber-ev.de/infopool-publikationen.

Eggers, Maureen Maisha (2004): Schwarze Identität, Transkulturalität und die Aufgabe politischer Bildungsarbeit. In: Bundeszentrale für politische Bildung: Afrikanische Diaspora in Deutschland. Dossier. Online verfügbar: http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/afrikanische-diaspora/59476/transkulturalitaet?p=all.

Glokal e.V (Hg.); Danielzik, Chandra-Milena; Kiesel, Timo; Bendix, Daniel (2013). Bildung für nachhaltige Ungleichheit. Eine postkoloniale Analyse von Materialien der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Deutschland. Berlin. Online verfügbar: http://www.glokal.org/publikationen/bildung-fuer-nachhaltige-ungleichheit/.

Hoffmann, Heinrich (1917): Struwwelpeter. Die Geschichte von den schwarzen Buben. Frankfurt. Online verfügbar: https://de.wikisource.org/wiki/Der_Struwwelpeter/Die_Geschichte_von_den_schwarzen_Buben.

McIntosh, Peggy (1988): White Privilege and Male Privilege. A Personal Account of Coming to See Correspondences Through Work in Women’s Studies. Online verfügbar: http://www.odec.umd.edu/CD/GENDER/MCKIN.PDF

Millay Hyatt (2015): Critical Whiteness. Weißsein als Privileg. Online verfügbar: http://www.deutschlandfunk.de/critical-whiteness-weisssein-als-privileg.1184.de.html?dram:article_id=315084.

Phönix e.V.: Angebot zu Anti-Rassismus Trainings. Online verfügbar: http://www.phoenix-ev.org/index.php/anti-rassismus-training.html.

Rommelspacher, Birgit (2006): Interdependenzen- Geschlecht, Klasse und Ethnizität. Beitrag zum virtuellen Seminar. Gießen, Berlin, Kiel. Online verfügbar: http://www.birgit-rommelspacher.de/intedependenzen.pdf.

Umlauf, Jannes: Schwarze Menschen in den Medien. Hausarbeit an der Universität Rostock. S. 8f.
Online: http://umlaufblog.files.wordpress.com/2015/09/publik-ez.pdf.

Checklisten:

Berliner Entwicklungspolitischer Ratschlag (2010): Checklisten zur Vermeidung von Rassismus in der entwicklungspolitischen Öffentlichkeitsarbeit. Online verfügbar: http://ber-ev.de/download/BER/09-infopool/checklisten-rassismen_ber.pdf.

Elverich, Gabi; Kalpaka, Annita; Reindlmeier, Karin (2009): Spurensicherung. Reflexion von Bildungsarbeit in der Einwanderungsgesellschaft. 2. Aufl. Münster. S. 12.

Eske Wollrad entwickelt in ihrem Buch „Weißsein im Widerspruch“ einen konkreten Fragebogen und eine Thesenliste, welche für die praktische Bildungsarbeit mit Critical Whiteness Ansatz genutzt werden kann. Vgl dazu: Wollrad (2005): S. 192ff.

Glokal e.V (Hg.); Danielzik, Chandra-Milena; Kiesel, Timo; Bendix, Daniel (2013). Bildung für nachhaltige Ungleichheit. Eine postkoloniale Analyse von Materialien der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit in Deutschland. Berlin. Online verfügbar: http://www.glokal.org/publikationen/bildung-fuer-nachhaltige-ungleichheit/.

Vanessa de Oliveira (2012): HEADS UP Checkliste. Online Verfügbar: www.globalwh.at/heads-up-checklist-by-vanessa-de-oliveira-andreotti.

 

Einzelnachweis:

1Schwarz wird großgeschrieben und bezeichnet nicht etwa ein biologisches Merkmal („Hautfarbe“) sondern eine politische Realität und Identität und die Betroffenheit von Rassismus. Vgl. Sow (2008): S. 19.

2Rassismus tritt z.B. explizit oder implizit, direkt oder indirekt, latent oder manifest in Erscheinung. Die Wirkungsweisen von Rassismus bestehen auf institutioneller, struktureller oder zwischenmenschlicher Ebene. Vgl. Nduku-Agwu; Hornscheidt (2010): S: 11-16.

3weiß ist eine gesellschaftspolitische Bezeichnung mit der gleichzeitig Privilegien (z.B. nicht von Rassismus betroffen zu sein) verbunden sind. Dabei wird weiß kleingeschrieben, da es keine Selbstbezeichnung ist, die aus einer Widerstandsbewegung heraus entstanden ist. Vgl. Sow (2011): S 190.

4In dieser Hausarbeit wird die englische Bezeichnung Critical Whiteness beibehalten. Dies soll die Bedeutung der Black Studies und Postkolonial Studies als Referenzrahmen und Ursprung hervorheben. Vgl. Kapitel 1.3.

5El-Tayeb (2009): S. 8.

6Hier wird der Begriff Weißsein verwendet, um damit zu verdeutlichen, dass sich der Untersuchungsgenstand in Deutschland einer anderen Realität und einem anderen geschichtlichen Kontext aussetzt. Vgl. Kapitel 1.3.

7Arndt; u.a. (2009): S. 11.

8 Vgl. Röggla (2012): S. 24.

9Vgl. Elverich; Kalpaka; Reindlmeier (2009): S. 27-42.

10Vgl. Wollrad (2005): S. 30f.

11Vgl. ebd.: S. 33.

12Um eine gendergerechte Sprache zu verwenden, d.h. neben Mann und Frau auch andere Geschlechter zu berücksichtigen, wird in dieser Hausarbeit das Gender-Sternchen (*) benutzt.

13Vgl. El-Tayeb (2009): S. 8f.

14Vgl. Weiß (2013): S. 123f.

15Vgl. Röggla (2012): S. 28f.

16Dieses Wissen galt als „speziell“, weil es nur mündlich weitergegeben und nicht aufgeschrieben wurde, da das Beobachten von Weißsein bereits strafbar war. Vgl. ebd. S. 26. | Vgl. hooks (1994): S. 204.

17Vgl. Wollrad (2005): S. 33.

18Vgl. Eggers (2009): S. 18ff.

19William Edward Burghardt Du Bois gilt als erster Schwarzer US-amerikanischer Soziologe, ist Autor von „The Souls of Black Folks“ (1903) und war ein Führer der Schwarzen Widerstandsbewegung in den USA.

20Vgl. Wollrad (2005): S. 33. | Vgl. Röggla (2012): S. 27.

21Vgl. hooks (1999). | Vgl. Davis (1982).

22Vgl. Wollrad (2005): S.33f. | Mehr dazu: Vgl.: Rich (1979), Frye (1983), McIntosh (1988), Frankenberg (1993).

23Mehr dazu: Vgl. Weiß (2013): S. 65-81.

24Vgl. Wollrad (2005): S. 32ff.

25Ebd.: S. 35.

26Die Black Studies galten als Resultat von Kämpfen der Bürgerrechtsbewegung und sollten einer Aufarbeitung verschiedener Wissensterrains Schwarzer Lebensbezüge dienen. Mehr dazu: Vgl. Roja (2007).

27Vgl. Wollrad (2005): S. 35.

28Levine-Rasky (2002): S. 324. – zitiert nach: Wollrad (2005): S. 35.

29Vgl. Wollrad (2005): S. 36.

30Morrison (1992): S. 90.

31Vgl. Morrison (1994): S. 32f.

32Vgl. Dietrich (2010): S. 387f.

33So entstanden viele Studien in den Geistes-, Erziehungs-, Kultur- und Literaturwissenschaften, sowie Soziologie und vor allem auch im Kontext der Gender Studies. Vgl. ebd. S. 389. | Vgl. Wollrad (2005): S. 34.

34Vgl. Wollrad (2005): S. 43.

35Vgl. Melter; Mecheril; Scharathow; Leiprecht (2009): S. 13.

36„Dabei wird übersehen, dass der rassistische Terror in Deutschland bei der Auswahl seiner Opfer nicht die jeweilige Staatsangehörigkeit, sondern rassifizierte Merkmale wie ‚Hautfarbe‘ relevant setzte.“ Walgenbach (2009): S. 377 | Vgl. Wollrad (2005): S. 121f.

37Vgl. Ha (2004): S. 29.

38Vgl. Wollrad (2005): S. 119f.

39Vgl. ebd.: S. 119ff.

40Vgl. Balibar; Wallerstein (1990): S. 28.

41Vgl. Wollrad (2005): S. 128.

42Mehr dazu: Vgl. ebd.: S. 117-129.

43Definitionsmacht bedeutet, dass die Mächtigen darüber entscheiden können, was Rassismus ist und was nicht, also auch darüber was als Rassismus bezeichnet werden kann (Bedeutungshoheit). Vgl. ebd.: S. 128.

44Mehr dazu: Vgl. Palm (2009).

45Guillaumin (1995): S. 107.

46Vgl. Arndt (2006_b): S. 11-25.

47Vgl. Röggla (2012): S. 31f.

48Siehe: Wollrad (2005).

49Siehe: Arndt; u.a. (2009). – Anmerkung: Hier ist bereits die zweite überarbeitete Auflage aufgelistet.

50Vgl. Röggla (2012): S. 27.

51z.B. Grada Kilomaba, Peggy Piesche, Nicola Lauré Al-Samarai, Maureen Maisha Eggers, Araba Evelyn Johnston-Arthur, Sheila Mysorekar, Fatima El-Tayeb, Ekpenyong Ani, Aretha Schwarzbach-Apithy und andere. | Vgl. Kazeem; Schaffer (2011): S. 185.

52Z.B. Katharina Oguntoye, Noa Sow, Mutlun Ergün, ManuEla Ritz und andere.

53Dietrich (2010): S. 387.

54Ebd. S. 394.

55Vgl. Röggla (2012): S. 33.

56Piesche; Arndt (2011) S. 193.

57Vgl. Wollrad (2005): S. 30f.

58Vgl. Wollrad (2005): S. 21.

59Vgl. Röggla (2012): S. 43.

60Vgl. Wollrad (2005): S. 35ff.

61Vgl. Castro Varela; Dhawan (2005): S. 67.

62Vgl. Röggla (2012): S. 55.

63Dietrich (2010): S. 391.

64Wollrad (2005): S. 37.

65Vgl. Röggla (2012): S. 66f.

66Vgl. Wollrad (2005): S. 37f.

67Röggla (2012): S. 67.

68Wollrad (2005): S. 74.

69Vgl. Röggla (2012): S. 68-71.

70Vgl. ebd. S. 46.

71Vgl. Walgenbach (2009): S. 382.

72Vgl. Röggla (2012): S. 48f.

73Mehr dazu: Vgl. Hoffmann (1917).

74Vgl. Röggla (2012): S. 65f.

75Vgl. Dietrich (2010) S. 391.

76Ebd.: S. 390.

77Vgl. Wachendorfer (2006): S. 57.

78Vgl. Wollrad (2005): S. 42.

79Vgl. ebd.: S. 21.

80Vgl. Frankenberg (1996): S. 55.

81Vgl. Röggla (2012): S. 60.

82Hier wird von Migrationsvordergrund gesprochen, um zu verdeutlichen, dass zugeschriebene sichtbare körperliche Merkmale die betroffenen Personen als nicht-deutsch klassifizieren und damit ausgrenzen.

83Vgl. Hyatt (2015).

84Vgl. Dietrich (2010): S. 395.

85Vgl. Ergün (2012): S. 9.

86Vgl. Röggla (2012): S. 49.

87Vgl. ebd.: S. 64.

88Vgl. McIntosh (1988).

89Ebd.: S. 1f.

90Vgl. Röggla (2012): S. 33.

91Mehr dazu: Vgl. Bowser; Hunt (1996).

92Vgl. Röggla (2012): S. 70f.

93Wollrad (2005): S. 49.

94Vgl. Röggla (2012): S. 42.

95Vgl. Castro Varela; Dhawan (2005): S. 127.

96Vgl. Wollrad (2005): S. 48-51.

97Vgl. Röggla (2012): S. 35.

98 Dietrich (2010): S. 394.

99 Vgl. Röggla (2012): S. 50.

100 Vgl. ebd.: S. 49.

101 Vgl. Wollrad (2005): S. 31.

102 Vgl. Röggla (2012): S. 33.

103 Vgl. Weiß (2013): S. 123f.

104 Vgl. ebd.: S. 124-129.

105 Osterkamp (1991): S. 1469. – zitiert nach: Weiß (2013): S. 126.

106 Mehr dazu: Vgl. Eggers (2004).

107 Vgl. Röggla (2012): S. 58.

108 Vgl. Wollrad (2005): S. 181.

109 Vgl. Wollrad (2005): S. 38f.

110 Ebd.: S. 38.

111 Garvey; Ignatiev (1997): S. 346.

112 Vgl. ebd.

113Vgl. Wollrad (2005): S. 41.

114 Vgl. ebd.

115 Vgl. ebd.: S. 39.

116 Vgl. Wollrad (2005): S. 40.

117 Vgl. ebd.: S. 42.

118 Umlauf (2014): S. 8f.

119 Vgl. Röggla (2012): S. 69ff.

120 Vgl. ebd.: S. 56-59.

121 Vgl. Weiß (2013): S. 204f.

122 Vgl. Wollrad (2005): S. 186.

123 Vgl. Arndt (2006_a): S. 13-24.

124 Vgl. Weiß (2013): S. 130.

125 Vgl. Röggla (2012): S. 57.

126 Vgl. ebd.: S. 36.

127 Vgl. Castro Varela; Dhawan (2005): S. 68.

128 Vgl. Wollrad (2005): S. 41.

129 Vgl. Castro Varela; Dhawan (2005): S. 80.

130 Mehr dazu: Vgl. Glokal e.V (Hg.); Danielzik; Kiesel; Bendix (2013).

131 Wollrad (2005): S. 182.| Nach Anja Weiß gibt „es auch für weiße Deutsche gute Gründe […] sich gegen Rassismus zu engagieren.“ Weiß; u.a. (1998): S. 177. Eine Liste von Gründen: Vgl. ebd.: S. 277f.

132 Vgl. Wollrad (2005): S. 182.

133 Vgl. Kazeem; Schaffer (2011): S. 184.

134 Persönliches Beispiel im Rahmen meiner Tätigkeit als Referent bei der GSE e.V. (www.gse-mv.de).

135 Vgl. Glokal e.V (Hg.); Danielzik; Kiesel; Bendix (2013): S. 36.

136 Vgl. Weiß (2013): S. 123f.

137 Vgl. Kazeem; Schaffer (2011): S. 181.

138 Ebd.: S. 178. | Vgl. hooks (2003) S. 43.

139 Vgl. Wollrad (2005): S. 189.

140 Vgl. Kazeem; Schaffer (2011): S. 181f. | Vgl. hooks (1989): S. 9.

141 Vgl. dazu das Angebot von Phönix. e.V. und die Publikationen von: Berliner entwicklungspolitischer Ratschlag e.V. – siehe: Online Literaturverzeichnis. S. 30.

142 Vgl. Wollrad (2005): S. 192.

143 Dazu gibt es verschiedene Thesen- und Checklisten, die bei der Konzeption von Bildungsprojekten genutzt werden können. – siehe: Online Literaturverzeichnis: Checklisten – S. 30f.

144 Vgl. Weiß (2013): S. 185.

145 Vgl. ebd.: S. 185f.

146 Vgl. ebd.: S. 181.

147 Vgl. Wollrad (2005): S. 178f.

148 Vgl. ebd.: S. 180f.

149 Vgl. Weiß (2013): S. 190.

150 Vgl. Castro Varela; Dhawan (2005): S. 67.

151 Vgl. Weiß (2013): S. 190f. | Mehr dazu: Vgl. Hayn (2010) S. 337-343.

152 Ebd.

153 Vgl. ebd.

154 Vgl. Röggla (2012): S. 66.

155 Vgl. Weiß (2013): S. 186f.

156 Vgl. ebd.: S. 129f.

157 Vgl. Dietrich (2010): S. 395. | Vgl. Weiß (2013): S. 188.

158 Vgl. Weiß (2013): S. 187.

159 Vgl. ebd.: S. 182.

160 Vgl. ebd.: S. 187.

161 Vgl. Röggla (2012): S. 28f.

162 Vgl. Kazeem; Schaffer (2011): S. 184.

163 Vgl. Dietrich (2010): S. 395.

164 Vgl. Weiß (2013): S. 190f.

165 Vgl. Umlauf (2014): S. 16ff.

166 Vgl. Kastner (2011): S. 88.

167 Vgl. Weiß (2013): S. 185f.

168 Vgl. Castro Varela; Dhawan (2005): S. 63.

169 Vgl. Wollrad (2005): S. 48-51.

170 Vgl. Röggla (2012): S. 46ff.

171 Vgl. Wollrad (2005): S. 128.

172 Mehr dazu: Vgl. Melter; Mecheril; Scharathow; Leiprecht (2009). | Vgl. Rommelspacher (2006).

173 Vgl. Dietrich (2010): S. 395.

174 Vgl. Wollrad (2005): S. 129.

 

Über den Autor

JanniUmlauf administrator

Trainings für politische Bildung, Moderation und kreativen Aktivismus. Schreib mir gern eine Mail an: info@politische-bildung.com oder hinterlass einen Kommentar. Viel Spaß beim Lesen, herzlichen Dank und schön, dass Du hier bist!

Schreibe eine Antwort