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Kurzroman: Zeit zum Durchatmen

Der Titel und alles weitere ist noch Verhandlungssache, doch die Idee steht fest – Ein Kurzroman kommt! Ich möchte den Schreibfluss nach der Fertigstellung meiner Bachelorarbeit nutzen und weitere Gedanken, Gefühle und Ideen zu Papier bringen. Diesmal aber losgelöst von wissenschaftlichen Fragestellungen und Formulierungen. Dass es an der einen oder anderen Stelle dennoch Fußnoten geben könnte, kann ich jetzt aber auch nicht ausschließen.(1) Neben weiteren Blogeinträgen, möchte ich ein Buch schreiben.

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# Rostock hilft

Seit über einer Woche errreichen Refugees vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan Rostock. Auch heute kamen wieder über hundert Menschen in Rostock am Hauptbahnhof an und wurden von dem Netzwerk „hrohilft“ in Empfang genommen.Frische Brötchen, Wasser und Brause, Obst und auch Spielsachen und Kleidung liegen am Bahnhof aus und können von den Geflüchteten mitgenommen werden.

Die meisten von ihnen wollen mit der Fähre weiter nach Skandinawien, vorallem Schweden. Problematisch ist dabei nur, dass es nicht genügend Plätze auf der Fähre gibt, sodass viele Weiterreisende erstmal einmal in Rostock untergebracht werden müssen. Dabei sind die Notunterkünfte alles andere als gemütlich und menschenwürdig. Man stelle sich eine große Halle vor in der 600 Feldbetten aufgestellt sind. Mehr als ein Dach über den Kopf bietet die Stadt demnach nicht. Die von der Stadt als Notunterkünfte eingerichteten Orte werden in Zukunft auch nicht mehr ausreichen. Unterstützer*innen richten deshalb weitere Notunterkünfte ein, damit die hier ankommenden Flüchtlinge nicht auf der Straße schlafen müssen. Die Initiative #hrohilft versucht alles Mögliche, um den hier ankommenden zu helfen, sie zu unterstützen und ihre Weiterreise zu erleichtern und zu beschleunigen.Aber auch Flüchtlinge, die ihre Flucht hier in Rostock beenden, sollen eine Perspektive bekommen.

Eventuell nehmen die Zahlen der hier in Rostock ankommenden Flüchtlinge bald ab. Dies hängt mit der Grenzschließung zusammen. Das Netzwerk kritisiert „diesen Schritt [Grenzschließung] entschieden als menschenverachtende Politik“. Eine freie und demokratische Gesellschaft könne, wenn Menschen illigalisiert und ihnen das Recht auf freie Entfaltung abgesprochen wird, nicht gelebt werden, so das Netzwerk in der Pressemitteilung vom 18.09.2015. Sie kritisieren außerdem, dass für Flüchtlinge, die hier in Rostock bleiben wollen, nach wie vor keine Möglichkeit besteht einen Asylantrag zu stellen. Die Politik des Staates hat versagt, Oberbürgermeister Methling gibt zu, das ohne das Engagement der vielen Helfer*innen die Situation eskaliert wäre. Doch die Lage ist nicht entspannt. „Wir sehen in den neuesten politischen, und ebenso den unterlassenen Schritten der Bundesregierung und anderer europäischer Regierungen den Versuch, sich der auch bei Kriegseinsätzen vielbeschworenen „Verantwortung in der Welt“ zu entziehen und die momentane Situation ungeachtet des Wertes von Menschenleben eskalieren zu lassen.“

Tagtäglich kommen nun neue Fragen und Herausforderungen hinzu. Wie geht es weiter? Wo werden die kommenden Menschen untergebracht? Was, wenn Schweden die Grenze auch dicht macht. Das Netzwerk, welches eine höchst politische Aufgabe übernommen hat, wird sich auch hierzu Gedanken machen und versuchen Handlungsoptionen zu entwickeln. #hrohilft ist ein wertvolles Beispiel für selbstverwaltete Projekte, die unabhängig von Staat und Politik die Lage in die Hand nehmen und für eine menschenwürdige Unterbringung und Integration von Geflüchteten kämpfen. Den Helfer*innen des Netzwerkes kann man nur viel Kraft wünschen!

Refugees Welcome!

#hrohilft empfängt Refugees am Bahnhof
Am Bahnhof stehen Snacks, Wasser und Kleidung zur Verfügung
Weitere Spenden werden im JAZ abgeliefert und sotiert
Weitere Informationen unter:
Infotelefonnummer: 0163 27 143 45

JAZ-Spendenkonto
IBAN: DE 112 003 000 000 150 888 56
BIC: HYV EDE MM 300
Verwendungszweck: Flüchtlinge

Eine Koordinationsstelle wurde in der Parkstraße 6, 18055 Rostock, eingerichtet (grünes Ungeheuer).

Wer sich engagieren mag, kann sich am besten im Schichtplan eintragen

 

Und hier noch ein Beitrag von Rostock Hilft

Quelle: http://hrohilft.blogsport.eu/2015/09/18/vi-infoupdate-zur-aktuellen-situation-in-rostock-am-freitag-den-18-09-2015/

 

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Es liegt eine lange Arbeitswoche hinter uns und wir möchten daher die Möglichkeit nutzen, euch über vieles zu informieren was seit dem letzten Infoupdate geschehen ist.

Situation am Hauptbahnhof

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Bis heute Mittag sind mehr als hundert Geflüchtete in Rostock angekommen. Dort sind sie wie jeden Tag von zahlreichen Unterstützer_innen in Empfang genommen worden. Diejenigen die fälschlicherweise Rostock erreicht haben, werden von den Helfer_innen zu den richtigen Zügen begleitet. Allgemein wirkt die Stimmung hier heute, trotz des Ankommens von mehreren hundert Geflüchteten gleichzeitig, sehr entspannt. Gelobt wird hier die gute Kommunikation mit den anderen Stellen und die hohe Spendenbereitschaft. Durch beides ist es hier nicht mehr zu Engpässen gekommen.
Obst Gemüse
Kritisiert wurde am Abend, dass von der RSAG zu wenig Busse zur Verfügung gestellt werden und die Zeiten in denen diese verkehren zu lang auseinandergezogen sind. „Das läuft nicht rund“ bringt es eine Aktivistin knapp auf den Punkt. Durch die vergleichsweise hohe Anzahl von Reisenden ist es heute dazu gekommen, dass nicht immer alle Menschen mit Bussen weiter richtig Erstaufnahme oder Hansemesse gefahren werden konnten. Dadurch kommt es dann zu Situationen, in denen die Helfer_innen viele Dinge parallel organisieren müssen.

Mutual Aid

Von allen Orten, die von Helfer_innen betreut werden ist der Transitraum des Hauptbahnhofes einer der ungemütlichsten Orte. Dies liegt einerseits in der Natur der Sache: Der Hauptbahnhof ist ein Raum, durch den sich üblicherweise Menschen hindurchbewegen. Es ist kein Ort der sich besonders gut eignet, um sich dort lange aufzuhalten – geschweige denn sich zu entspannen.

Unterkunft im ehemaligen HWBR

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Die Sonne schien an diesem Nachmittag und so konnten auch außerhalb des Hauses Aktivitäten stattfinden. Viele Menschen waren auch aus der Unterkunft herausgekommen und hielten sich auf dem Vorplatz des Hauses auf. Ein Arbeiter trimmte dort mit einer elektrischen Schere die Hecken, welche zuvor offenbar seit längerer Zeit nicht geschnitten worden waren. Dies ergibt eine etwas skurrile Szene, denn im Hof auf dem Vorplatz spielen auch Kinder und Betreuer_innen. Mitten auf dem Platz hat sich ein Trommelkreis gebildet. Eine Gruppe von Kindern aus der Unterkunft hat einen Ausflug an die Warnow unternommen.

Messehalle

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Heute war das Gesundheitsamt in der Messehalle und hat sich die dortige Situation angeschaut. Beschwerden seitens der Behörde gab es keine. Der Freitag ist der vorletzte Tag, in der die Hansemesse als eine Zwischenstation für Menschen zur Verfügung steht, die weiter nach Schweden reisen möchten. Heute Vormittag war die Halle zunächst so gut wie leer. Eine Gruppe von Geflüchteten welche sich entschieden hatte, in Rostock Asyl zu beantragen, ist in die Innenstadt umgezogen. 160 Menschen sind heute im Laufe des Tages mit vier Bussen nach Saßnitz gefahren und haben von dort aus eine Fähre nach Trelleborg genommen.

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Im Laufe des Nachmittags und Abends sind mehrere Hundert Menschen neu in der Halle angekommen. Mit der heute ebenfalls in der Hansemesse stattfindenden Jobfactory gab es keine Probleme. Im Gegenteil einige der Jugendlichen, welche die Messe besucht hatten, meldeten sich im Anschluss sogar als freiwillige Helfer_innen. An der Messe haben Aktivist_innen aus dem JAZ Rostock ein Welcome Center organisiert und koordinieren von dort aus die Weiterreisemöglichkeiten zum Fährterminal für die Geflüchteten, welche nach Schweden wollen.

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An der Hansemesse gab es heute einen Besuch vom Präsidenten des DRK, der sich vor Ort ein Bild von der Lage machte. Bereits gestern hatte die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) die Hansemesse besucht und sich einen eigenen Eindruck von der Arbeit der Helfer_innen verschafft. Unterstützung erhalten die Helfer_innen an der Messehalle von den jungen menschen, die derzeit beim Lokalradio LOHRO einen Bundesfreiwilligendienst absolvieren. Der Sender hat die „Bufdis“ für die Hilfsarbeiten freigestellt.

„Alle in einem Boot“ beim SV Breitling

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Unweit des Messegeländes befindet sich unmittelbar an der Warnow der Drachenbootverein SV Breitling. Der Verein organisierte dort heute ein Drachenbootfahren an dem auch Kinder aus der Asylbewerberunterkunft in der Satower Straße und aus der Unterkunft im ehemaligen HWBR teilnahmen. Zu diesem jährlich stattfindenden Event lädt der Verein jedes Jahr verschiedenste Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit der Hansestadt Rostock ein.
In zwei Drachenbooten nahmen heute Nachmittag deutsche, syrische- und Kinder die aus anderen Ländern nach Rostock geflohen sind, Platz. In jedem der beiden Boote saß jeweils eine Person, welche die Erläuterungen der Vereinsmitglieder aus dem Englischen ins arabische übersetzte. Die Kinder lauschten aufmerksam, waren aber zugleich auch sichtbar aufgeregt. Auch wenn die Kommunikation nicht einfach in Gang zu setzen war, so schafften die Kids es doch sehr schnell sich gemeinsam zu koordinieren und zusammenzuarbeiten. Einige der Kinder waren so jung, dass sie Wörter wie „Personalausweis“ oder „Innenminister“ noch nicht schreiben können. Sie lernten allerdings, dass wenn alle Menschen in einem Boot gemeinsam anpacken, dann auch alle gemeinsam vorankommen können. Und dies ist möglicherweise die schönst Erfahrung am heutigen Nachmittag auf der Warnow.
Nach der gemeinsamen Boostfahrt wartete auf die jungen Drachbootfahrer_innen ein kleiner Grillimbiss zu dem die Mitarbeiter_innen extra einige halal Würstchen vorbereitet hatten.

Fährterminal
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Am Abend sind über den Fährhafen mehr als hundert Menschen nach Schweden ausgereist. Im laufe des Tages war die Lage am Terminal sehr ruhig. Hintergrund war auch hier, dass heute eine größere Gruppe von Geflüchteten via Saßnitz/Mukran reiste.
Am Fährterminal hat sich heute der Bürgermeister der Hansestadt Rostock für einen Besuch der Helfer_innen eingefunden. Er suchte dort unter anderem das Gespräch mit den Freiwilligen, welche dort die Essensversorgung gewährleisten. Die Essensausgabe war in dieser Woche vor das Gebäude verlegt worden. Dort kocht seit mehreren Tagen Pesto Peter mit einer professionellen, mobilen Küche.

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Viele Rostocker_innen tragen größere und kleinere Dinge und Hilfen zur gemeinsamen Arbeit bei. Einige der Helfer_innen kommen aber auch aus ganz anderen Städten in die Hansestadt. Unter den Helfer_innen am Fährterminal hat auch heute wieder Übersetzer Jamal eine Schicht gemacht. Der Dolmetscher für Kurdisch und Arabisch lebt eigentlich in Köln. Am Hamburger Hauptbahnhof traf er auf eine Familie mit kleinen Kindern. Nach seiner spontanen Hilfe bei der Orientierung am großen und lauten Bahnhof baten die Geflüchteten ihnen, die sich nicht verständigen konnten, weiter zu helfen. Jamal kam mit der Familie nach Rostock und hat die restlichen Tage seines Urlaubes aufgeben, um in Rostock mitzuhelfen. Vor über 20 Jahren kam er selbst nach Deutschland und weiß wie wertvoll jede Hilfe für Menschen sein kann, die jetzt in Rostock ankommen.

JAZ

Im JAZ wird nach wie vor jeden Tag fleißig geschnippelt und gekocht, um die sehr schwankende Versorgungseffizienz der öffentlich beauftragten Stellen auszugleichen. Auch die vielen eingereichten Spenden werden hier sortiert und mit Privat-PKW an die Orte gebracht, an denen sie benötigt werden. Wir alle hoffen, dass die Spendenbereitschaft weiterhin so groß bleibt.
Diese Woche erreichten das JAZ aber auch Anrufe von Aktivist_innen, welche für Geflüchtete die Bahnkosten übernommen haben, da entgegen den öffentlichen Darstellungen die Deutsche Bahn AG nur sehr beschränkt Geflüchteten eine kostenfreie Beförderung gestattet.


Parkstraße 6

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Durch die Hilfsbereitschaft der Uni konnte das Koordinationsbüro verlegt und besser eingerichtet werden. Wir hoffen daher die Kommunikation von dort aus noch besser gestalten zu können. Zusätzlich dazu gab es dort heute ein Pressegespräch zu dem zahlreiche Pressevertreter_innen erschienen. Dies sollte der weiteren Sensibilisierung mit dem Thema der Geflüchteten dienen und auf verschiedene Missstände hinweisen. So forderten wir unter anderem die Einrichtung einer Erstaufnahmeeinrichtung in Rostock. Wenn ihr genaueres wissen wollt, schaut in unsere Pressemitteilungen, die sich ebenfalls auf diesem Blog befinden. (Pressemitteilung)

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