Über Veganismus und Tierrechte

Über Veganismus und Tierrechte

Über Veganismus und Tierrechte

Was ist der Unterschied zwischen Kühen und Hunden? Warum essen wir Kühe, aber Hunde nicht….

Auf diesem Blog werde ich viel über Veganismus schreiben, Rezepte online stellen und versuchen die Tierrechtsethik ein wenig zu erklären. Seit gespannt… falls du auch Texte hast, melde dich doch – vielleicht können wir uns zusammenschließen.

 

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Hast du gedacht, dass Schweine singen können? Diese Mama hier singt ihren Kindern beim Saugen etwas vor, damit sich diese an die Stimme gewöhnen können:
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=-DBcp6YGi6k]

Und hier noch ein interessanter Beitrag von Vlad Georgescu (erschienen in: der Freitag online vom 01.09.2014) Quelle

Ernährung Das Schwein in der Massentierhaltung als ethische Frage: Die Tiere sind soziale Wesen und intelligenter als vielfach angenommen

Schwein sein zu dürfen – das ist nur den wenigsten Borstentieren in Deutschland vergönnt. Das schlechte Image des Schweins und die Verachtung ihm gegenüber hat die Jahrhunderte und Dynastien überdauert, und noch heute ist den meisten Menschen vollkommen egal, unter welchen Bedingungen das Schwein, dem das Steak auf ihren Tellern einst gehörte, gelebt hat. Dabei ist ein Schwein keineswegs das stupide und schmutzige Vieh, für das es viele halten – gerade gut genug, um als Spanferkel über offenem Feuer zu rösten oder für Mortadella verwurstet zu werden.

Ein Schwein ist ein soziales Wesen, das träumt und auf seinen Namen hört. Letzteres hatten sich Forscher vom Leibniz-Institut für Nutztiere in Dummerstorf und vom Friedrich-Loeffler-Institut, einer Einrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft, zunutze gemacht. Sie brachten ihren Schweinen zunächst dreisilbige Namen wie Brunhilde, Griselda oder Edelgard bei. Dann lehrten sie sie, nur zum Futterautomaten zu kommen, wenn ihr Name über einen Lautsprecher ertönte – eine wahre Herausforderung, denn Schweine sind üblicherweise „Synchronfresser“, sie vertilgen ihre dargebotene Mahlzeit stets hastig und zusammen, ein Schlangestehen kennen sie nicht. Im Dummerstorfer Experiment dagegen hetzten sie erst dann zum Trog, wenn sie ihren Namen hörten. Die nicht aufgerufene Sau blieb ruhig liegen, nicht einmal ihre Herzfrequenz veränderte sich.

Selbst die Regeln eines leichten Videospiels kann ein Schwein erfassen und sich einfache visuelle Zeichen und Codes merken, entdeckten Forscher der Penn State University. Wissenschaftler sind überzeugt, dass ein Schwein mehr Kommandos lernen kann als ein Hund und ebenso freundlich und loyal ist. Seit Jahren beschäftigen sie sich in entsprechenden Experimenten mit den Tieren. Sie stehen mit ihrer Meinung nicht allein. Ein Landwirt aus Dänemark kam in den 1990er Jahren gar auf die Idee, die schlauen Tiere anzulernen. Er schaffte es, dass seine Schweine mit Hilfe eines Joysticks Belüftung und Temperatur im Stall selbst regelten.

Schweine wissen auch um ihr Ich – eine Eigenschaft, die man gemeinhin nur Delfinen, Elefanten und Primaten zugesteht: Sie erkennen sich selbst im Spiegel, berichtete 2009 das Magazin Animal Behaviour. Der Wiener Professor Johannes Baumgartner hat ausgemacht, dass Schweine außerdem über eine „Sprache“ aus mindestens 20 verschiedenen Lauten verfügen, über die sie sich ihren Artgenossen mitteilen – vom Werben um einen Partner bis hin zu einer Äußerung wie „Ich habe Hunger“. Auch können sie ihre Konkurrenten bewusst hinters Licht führen. Die Übertölpelten wiederum lernen aus ihrem Verhalten und stellen es ab.

Auch dass Schweine unsauber wären, ist ein Klischee. Das wohlbekannte Suhlen erfüllt einen wichtigen Zweck im Hinblick auf Reinlichkeit und Regulation der Körpertemperatur, denn Schweine besitzen keine funktionsfähigen Schweißdrüsen. Wird es in ihrer Umgebung über 20 Grad warm, leiden sie unter einem Hitzestau, den sie nur durch ein abkühlendes Bad in einem Wasser- oder Schlammloch abwenden können. Der vertrocknende Schlamm auf ihrer Haut dient noch einem weiteren Zweck. Zusätzlich schützt ein Schlammpanzer gegen Stechinsekten und vor einem Sonnenbrand. Außerdem ist Schlamm ein hervorragendes Mittel gegen Parasiten, die sich in der Haut verbissen haben: Scheuert sich das Schwein nach der Suhle an einem Baumstamm oder Pfahl, fördert das nicht nur sein Wohlbefinden, es wird gleichzeitig auch die Plagegeister los. Fatal nur, wenn ihm kein solches Bad zur Verfügung steht: Dann bleibt dem Schwein in seiner Not nichts anderes übrig, als in seinen Fäkalien zu suhlen – was der Mensch ihm als „Sauerei“ übel nachredet. In modernen Produktionshallen sollen ausgeklügelte Belüftungs- und Temperatursysteme für Ausgleich sorgen. Doch Suhlen ist angeboren, und so bleibt auch dieser Trieb unbefriedigt.

Keineswegs leben Schweine, so man sie lässt, in einem Saustall. Sie können sogar stubenrein werden. Das gilt nicht nur für Schmusetiere á la Babe in menschlichen Behausungen, sondern ganz unabhängig vom Zutun des Menschen auch für ihren eigenen Lebensbereich. Denn weder Rind noch Huhn, Schaf oder Ziege legen einen Kotplatz an – das Schwein dagegen schon. Hat es genügend Platz, erleichtert es sich niemals dort, wo es frisst oder schläft. Schweine trennen ihre Lebensbereiche streng. Es gibt einen Ruhe- und einen Schlafplatz, einen Wühl- und Futterplatz und eben die Toilettenecke. Den Kotplatz legen sie so weit wie möglich von den anderen Funktionsbereichen entfernt an.

Die intensive Tierhaltung wird diesem Verhalten nicht im Ansatz gerecht. Hier leben hunderte und tausende Schweine in ständigem Kontakt zu ihren Ausscheidungen. Was entleert wird, treten die Tiere durch die Spaltenböden in die Güllekanäle darunter. Am schlimmsten trifft es die Muttersauen: Fixiert unter einem Ferkelschutzgitter, müssen sie auf ihrer Kotfläche sogar ihre Jungen zur Welt bringen und in konventionellen Betrieben drei Wochen lang auch dort säugen. Dass sie so lange wie möglich versuchen, den Geburtsort der Ferkel weder mit Kot noch mit Harn zu verschmutzen, konnten Schweizer Forscher nachweisen. Sie beobachteten, dass die Tiere ihren Harn nach der Geburt stundenlang zurückhielten; ließ man sie dann hinaus, urinierten sie sofort sehr ausgiebig.

Der Text ist ein Auszug aus dem Sachbuch FOOD MAFIA, das im August 2014 bei Campus (Frankfurt am Main/ New York) erschien.

 

 


Und hier noch ein Video wie ein Hausschwein wachzubekommen ist: Youtube

Über den Autor

JanniUmlauf administrator

Trainings für politische Bildung, Moderation und kreativen Aktivismus. Schreib mir gern eine Mail an: info@politische-bildung.com oder hinterlass einen Kommentar. Viel Spaß beim Lesen, herzlichen Dank und schön, dass Du hier bist!

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